Also überredet er den invaliden Frührentner, Ordnung in den ruhenden Verkehr zu bringen. Der nimmt seine Aufgabe sehr genau – und macht nicht Halt vor Bürgermeister, Regierungsdirektor, schon gar nicht vor der eigenen Familie. Demokratie fängt schließlich beim Parken an. Schnell zieht Zettler den Unmut der ganzen Stadt auf sich, und da mit der öffentlichen Meinung nicht zu spaßen ist, will man ihn bald wieder loswerden. Seinem Nachbarn Meerfeldt sind die Zettlers ohnehin ein Dorn im Auge, schließlich steht ihr Häuschen einem Landschaftsgarten im Weg. Als sein Moped demoliert und sein Hund Pluto überfahren wird, wird aus
Zettlers Liebe zu Ordnung und Gerechtigkeit Fanatismus: Eine Waffe muss her! Und dann packt auch noch Elfriede ihre Koffer …
Mit liebevoller Bissigkeit zeichnet der 2011 verstorbene Filmemacher, Autor und Kritiker Oliver Storz ein Bild der schwäbischen Kleinstadt Linsenbach, in der sich jeder selbst der Nächste ist. Er verwickelt seinen „unzeitgemäßen“ Helden Hermann Zettler in amüsante und überraschend nachdenkliche Dialoge über das Leben und die Gerechtigkeit. Fast erwischt man sich beim unterstützenden Nicken, wenn Zettler kurz davor ist, zur Verteidigung seiner Ideale zum Äußersten zu greifen.
Inszenierung: Christine Gnann
Ausstattung: Judith Philipp
Mit: Wieland Backes Kristin Göpfert Gesine Hannemann Christian A. Koch Antonio Lallo Tobias Strobel Martin Theuer Elif Veyisoglu
Die nächsten Termine:
Donnerstag, 29.10.2015 19:30 Uhr
Mittwoch, 11.11.2015 19:30 Uhr
Freitag, 13.11.2015 19:30 Uhr
Freitag, 20.11.2015 19:30 Uhr
Dienstag, 8.12.2015 19:30 Uhr
Donnerstag, 17.12.2015 19:30 Uhr
Sonntag, 27.12.2015 18:00 Uhr