Der Gutmensch ist plötzlich nicht mehr Herr seiner selbst: Unversehens sieht sich Wegelin im Rampenlicht der Öffentlichkeit, weil sich die Medien auf ihn stürzen und ihn drängen, gegen das ihm angetane Unrecht auf die Barrikaden zu steigen.
In skurrilen, schwarzhumorigen Bildern schildert Lukas Linder das Ausgeliefertsein eines Menschen, der in einer unmoralischen Welt moralisch sein will, und wirft so die Frage auf, ob Gerechtigkeit und gutes Handeln in einer Gesellschaft, in der diese Kategorien längst korrumpiert sind, überhaupt noch möglich sind. Mit rasantem Sprachwitz beschreibt er in seinem parabelhaften Märchen eine Welt, welcher ein Mensch, der aus ganzem Herzen an sie glaubt, unheilvoll ausgeliefert ist.
Die letzte Premiere der zu Ende gehenden Spielzeit 2011/12 am Theater Biel Solothurn ist zugleich der Höhepunkt: Ein neues Stück, eine Uraufführung, von einem jungen Schweizer Autor, der ein Jahr lang Hausautor am Stadttheater Solothurn war. Der junge Lukas Linder hat, wie er es nennt, ein Lehrstück geschrieben, und ihm den zweifachen Titel „Der Mann in der Badewanne oder Wie man ein Held wird“ gegeben. Entstanden ist das Stück in Zusammenarbeit mit ‚Stück Labor Basel’, zusammen mit am Theater Basel und am Theater Luzern entwickelten neuen Stücken. Schauspielleiterin Katharina Rupp bringt das Werk in Solothurn mit Matthias Schoch in der Titelrolle zur Uraufführung.
Inszenierung Katharina Rupp
Bühne/Kostüme Vazul Matusz
Dramaturgie Adrian Flückiger
Wegelin Matthias Schoch
Moderatorin, Dora Miriam Strübel
Philosophin, Rita, Mutter Barbara Grimm
Autor, Schinder, Spitz/Spatz Jan-Philip Walter Heinzel
Vater, Politiker Günter Baumann
In Zusammenarbeit mit ‚Stück Labor Basel. Neue Schweizer Dramatik’
‚Stück Labor Basel’ wird unterstützt von Pro Helvetia, Migros-Kulturprozent, Ernst Göhner Stiftung, AdS Autoren und Autorinnen der Schweiz und dem Theater Basel
Das Theater Biel Solothurn dankt den zahlreichen Gönnerinnen und Gönnern sowie dem Verein „Freunde des Stadttheaters Solothurn“ für die freundliche Unterstützung