Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: "Das Weisse vom Ei (Une île Flottante)" - eine neue Inszenierung von Christoph Marthaler im Theater BaselUraufführung: "Das Weisse vom Ei (Une île Flottante)" - eine neue...Uraufführung: "Das...

Uraufführung: "Das Weisse vom Ei (Une île Flottante)" - eine neue Inszenierung von Christoph Marthaler im Theater Basel

Premiere am Samstag, 21. Dezember 2013, 20.00 Uhr, Kleine Bühne. -----

Eischnee, süsse Sahne, Vollmilch, Zucker – so lauten sie, die Zutaten für eine der traditionsreichsten Nachspeisen auf Europas Dessertkarten. Angerichtet in einem kleinen See aus Vanillesosse erscheint die weisse Masse wie ein Sinnbild für jene Kombination von Verheissung und Enttäuschung, die alle Leidenschaft im Kern zusammenhält.

 

Eben noch formvollendetes Versprechen, erweist sich das Objekt der Begierde bereits bei der ersten Berührung als übersüsses Nichts. Und was man in ihm suchte (mehr noch: um alles in der Welt aufzufinden erhoffte!) hatte das Rezept von vornherein ausgespart: Das Gelbe vom Ei.

 

Naheliegend ist, dass auch dem französischen Schriftsteller Eugène Labiche (dessen Vater immerhin ein berühmter Sirup-fabrikant war) die als «île flottante» bekannte Süssspeise nicht ganz unbekannt

war. Ihm nicht, und auch nicht den schaumweichen Charakteren seiner Komödien und Einakter, die sich zwei Jahrhunderte nach ihrer Erfindung plötzlich in Christoph Marthalers Inszenierung in bisher nie dagewesener Konstellation gegenüberstehen.

 

Sie, die Hausherren, Ehefrauen, Diener und frisch Verlobten, wirken überrascht. Schliesslich ist es noch nicht vorgekommen, dass sie sich ausserhalb der für sie geschriebenen Theaterstücke begegnen. Wie reagiert man auf eine solche Situation? Eine Möglichkeit läge auf der Hand: Eischnee, süsse Sahne, Vollmilch, Zucker – und grosse Mengen heisser Luft!

 

Regie: Christoph Marthaler

Bühne und Kostüme: Anna Viebrock

Dramaturgie: Malte Ubenauf

 

Mit: Carina Braunschmidt, Marc Bodnar, Charlotte Clamens, Raphael Clamer, Catriona Guggenbühl, Ueli Jäggi, Graham F. Valentine, Nikola Weisse

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑