Mit «Dancing Bach» präsentiert KonzertTheater Bern ein spartenübergreifendes Projekt, das acht Mitglieder der Tanzcompagnie Konzert Theater Bern sowie 20 Mitglieder des Berner Symphonieorchesters zusammenbringt. Unter der musikalischen Leitung von Jesko Sirvend und in der Choreografie von Koen Augustijnen wird ein Stück entwickelt, das in der Tradition des belgischen Tanztheaters à la Alain Platel (mit dem Koen Ausgustijnen viele Jahre zusammen gearbeitet hat) die Bach’schen Klänge mit einer inhaltlich klar ausgerichteten Bühnenhandlung verknüpft.
Unter der musikalischen Leitung von Jesko Sirvend und in der Choreografie von Koen Augustijnen wurde ein Stück entwickelt, das in der Tradition des belgischen Tanztheaters à la Alain Platel (mit dem Koen Ausgustijnen viele Jahre zusammen gearbeitet hat) die Bach’schen Klänge mit einer inhaltlich klar ausgerichteten Bühnenhandlung verknüpft.
Zentrales Thema ist der Begriff der Schuld und des Schuldgefühls, was einerseits einer wichtigen theologischen Kategorie der Bach-Zeit Rechnung trägt, andererseits aber auch für den heutigen Zuschauer von unverändert grosser Relevanz ist.
Koen Augustijnen wurde 1967 in Mechelen (Belgien) geboren, studierte von 1986 bis 1988 Geschichte an der Universität Gent und bereitete sich dann am Konservatorium in Antwerpen sowie bei Jan Decorte in Brüssel auf eine Tänzerlaufbahn vor. 1991 stiess er zur Plattform Les balles C de la B, wo er
zunächst als Tänzer in Werken von Alain Platel, Hans Van den Broeck und Francisco Camacho in Erscheinung trat. Im Rahmen von Workshops kam er ausserdem mit Tanzschaffenden wie Wim Vandekeybus und Suzanne Linke zusammen. Im Jahre 1997 schuf Koen Augustijnen seine erste Choreografie «To Crush Time» und wirkte in der Folge als Hauschoreograf der ballets C de la B. Nachdem auch die Stücke «Plage Tattoo» (1999), «Ernesto» (2000), «Just another landscape for some jukebox money » (2002) viel Beachtung gefunden hatten, erzielte Koen Augustijnen mit «bâche» (2004) endgültig dem internationalen Durchbruch als Choreograf. Es folgten die Stücke
«IMPORT/EXPORT» (2006), «Ashes» (2009) und «Au-delà» (2012). Zusammen mit dem Antwerpener Theaterkollektiv tg STAN entwickelte er 2011 die Produktion «Oogst», 2013 dann im Verbund mit Hildegard de Vuyst und Rosalba Torres Guerrero das Stück «Badke», das von zehn nichtprofessionellen
Darstellern aus Palästina getanzt wird. Es wurde beim Zürcher Theaterspektakel 2013 uraufgeführt und mittlerweile auch in Nazareth, Jerusalem und Ramallah gezeigt. Im Frühjahr 2014 erarbeitete er
am Oldenburgischen Staatstheater schliesslich das Stück «Sehnsucht, limited edition», welches ebenfalls Musik von Johann Sebastian Bach zum Gegenstand hatte.
Die Musikauswahl steht mit dem genannten Thema in engem Zusammenhang: Es wurden vornehmlich Arien und Instrumentalsätze ausgewählt, die über ihren Text oder die mit ihnen verknüpften
Kirchenliedmelodien einen ausdrücklichen Bezug zum Themenkomplex „Schuld und Sünde“ herstellen. Da keine Sänger beteiligt sind, werden die vokalen Linien durch Orchesterinstrumente dargestellt; die Musik trägt insofern unmittelbar zum Vorsatz bei, die Bekanntheit der Bach’schen Musik zu nutzen, sie aber doch aus einem anderen, überraschenden Licht heraus zu betrachten. Dirigent, Tänzer und Musiker interagieren somit in einem sehr umfassenden Sinne miteinander und auch im Raum über gewohnte Grenzen hinweg und gestalten einen Abend von grosser Emotionalität.
Musikalische Leitung Jesko Sirvend – Choreografie Koen Augustijnen –
Bühne Frank Holldack – Kostüme Anne-Sophie Raemy – Dramaturgie
Christoph Gaiser – choreografische Assistenz Romain Guion –
mit
Tanzcompagnie Konzert Theater Bern, Berner Symphonieorchester
weitere Vorstellungen 04., 11., 13., 27., 29. Mrz 2015 | Einführung 30 Min.
vor der Vorstellung (ausser Premiere)