Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
URAUFFÜHRUNG: DANCING BACH - Choreografie Koen Augustijnen - Theater BernURAUFFÜHRUNG: DANCING BACH - Choreografie Koen Augustijnen - Theater BernURAUFFÜHRUNG: DANCING...

URAUFFÜHRUNG: DANCING BACH - Choreografie Koen Augustijnen - Theater Bern

Premiere Sa, 28. Februar 2015, 19:30 Uhr, Vidmar 1. -----

Johann Sebastian Bach hat stets eine starke Anziehungskraft auf Tanzschaffende ausgeübt. Seine Musik inspirierte den belgischen Choreografen Koen Augustijnen dazu, ein Tanzstück zu kreieren, das um den Begriff der Schuld kreist.

Mit «Dancing Bach» präsentiert KonzertTheater Bern ein spartenübergreifendes Projekt, das acht Mitglieder der Tanzcompagnie Konzert Theater Bern sowie 20 Mitglieder des Berner Symphonieorchesters zusammenbringt. Unter der musikalischen Leitung von Jesko Sirvend und in der Choreografie von Koen Augustijnen wird ein Stück entwickelt, das in der Tradition des belgischen Tanztheaters à la Alain Platel (mit dem Koen Ausgustijnen viele Jahre zusammen gearbeitet hat) die Bach’schen Klänge mit einer inhaltlich klar ausgerichteten Bühnenhandlung verknüpft.

 

Unter der musikalischen Leitung von Jesko Sirvend und in der Choreografie von Koen Augustijnen wurde ein Stück entwickelt, das in der Tradition des belgischen Tanztheaters à la Alain Platel (mit dem Koen Ausgustijnen viele Jahre zusammen gearbeitet hat) die Bach’schen Klänge mit einer inhaltlich klar ausgerichteten Bühnenhandlung verknüpft.

 

Zentrales Thema ist der Begriff der Schuld und des Schuldgefühls, was einerseits einer wichtigen theologischen Kategorie der Bach-Zeit Rechnung trägt, andererseits aber auch für den heutigen Zuschauer von unverändert grosser Relevanz ist.

 

Koen Augustijnen wurde 1967 in Mechelen (Belgien) geboren, studierte von 1986 bis 1988 Geschichte an der Universität Gent und bereitete sich dann am Konservatorium in Antwerpen sowie bei Jan Decorte in Brüssel auf eine Tänzerlaufbahn vor. 1991 stiess er zur Plattform Les balles C de la B, wo er

zunächst als Tänzer in Werken von Alain Platel, Hans Van den Broeck und Francisco Camacho in Erscheinung trat. Im Rahmen von Workshops kam er ausserdem mit Tanzschaffenden wie Wim Vandekeybus und Suzanne Linke zusammen. Im Jahre 1997 schuf Koen Augustijnen seine erste Choreografie «To Crush Time» und wirkte in der Folge als Hauschoreograf der ballets C de la B. Nachdem auch die Stücke «Plage Tattoo» (1999), «Ernesto» (2000), «Just another landscape for some jukebox money » (2002) viel Beachtung gefunden hatten, erzielte Koen Augustijnen mit «bâche» (2004) endgültig dem internationalen Durchbruch als Choreograf. Es folgten die Stücke

«IMPORT/EXPORT» (2006), «Ashes» (2009) und «Au-delà» (2012). Zusammen mit dem Antwerpener Theaterkollektiv tg STAN entwickelte er 2011 die Produktion «Oogst», 2013 dann im Verbund mit Hildegard de Vuyst und Rosalba Torres Guerrero das Stück «Badke», das von zehn nichtprofessionellen

Darstellern aus Palästina getanzt wird. Es wurde beim Zürcher Theaterspektakel 2013 uraufgeführt und mittlerweile auch in Nazareth, Jerusalem und Ramallah gezeigt. Im Frühjahr 2014 erarbeitete er

am Oldenburgischen Staatstheater schliesslich das Stück «Sehnsucht, limited edition», welches ebenfalls Musik von Johann Sebastian Bach zum Gegenstand hatte.

 

Die Musikauswahl steht mit dem genannten Thema in engem Zusammenhang: Es wurden vornehmlich Arien und Instrumentalsätze ausgewählt, die über ihren Text oder die mit ihnen verknüpften

Kirchenliedmelodien einen ausdrücklichen Bezug zum Themenkomplex „Schuld und Sünde“ herstellen. Da keine Sänger beteiligt sind, werden die vokalen Linien durch Orchesterinstrumente dargestellt; die Musik trägt insofern unmittelbar zum Vorsatz bei, die Bekanntheit der Bach’schen Musik zu nutzen, sie aber doch aus einem anderen, überraschenden Licht heraus zu betrachten. Dirigent, Tänzer und Musiker interagieren somit in einem sehr umfassenden Sinne miteinander und auch im Raum über gewohnte Grenzen hinweg und gestalten einen Abend von grosser Emotionalität.

 

Musikalische Leitung Jesko Sirvend – Choreografie Koen Augustijnen –

Bühne Frank Holldack – Kostüme Anne-Sophie Raemy – Dramaturgie

Christoph Gaiser – choreografische Assistenz Romain Guion –

 

mit

Tanzcompagnie Konzert Theater Bern, Berner Symphonieorchester

 

weitere Vorstellungen 04., 11., 13., 27., 29. Mrz 2015 | Einführung 30 Min.

vor der Vorstellung (ausser Premiere)

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 18 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Großstadtklänge --- „Surrogate Cities“ von Demis Volpi in der deutschen Oper am Rhein

Auf der leeren Bühne finden sich nach und nach das Orchester, die Tänzer und Tänzerinnen ein. Die Solo Posaune setzt ein und der Zuschauer wird in den Trubel der Straßen einer Großstadt versetzt. Zum…

Von: von Dagmar Kurtz

RÄTSEL UM ERLÖSUNG --- Wiederaufnahme von Richard Wagners "Götterdämmerung" in der Staatsoper STUTTGART

Die verdorrte Weltesche spielt bei Marco Stormans Inszenierung der "Götterdämmerung" von Richard Wagner eine große Rolle. Gleich zu Beginn zerfällt die Wahrheit in seltsame Visionen, der Blick der…

Von: ALEXANDER WALTHER

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑