Charles Darwin seufzt manchmal leise auf, weil ihn die Vielfältigkeit des Lebens auf den südlichen Keelinginseln dermaßen begeistert. Ein mexikanischer Leuchtturmwärter krönt sich zum einsamen Kaiser des Clipperton-Atolls, auf Fangatuafa werden Atombomben getestet und August Gissler, der Fabrikantensohn aus Remscheid, der lieber Matrose als Direktor einer Papierfabrik wurde, ist überzeugt, dass auf der Kokosinsel große Schätze vergraben liegen.
Judith Schalanskys Atlas der abgelegenen Inseln erzählt 50 Geschichten von 50 unerreichbaren Orten, von gestrandeten Sklaven, verirrten Entdeckern und hoffnungslosen Romantikern. Kammerspiele im Nirgendwo, die vom ständigen Kampf des Menschen gegen seine innere und äußere Natur handeln, und vom kleinen, aber entscheidenden Unterschied zwischen dem Paradies und der Hölle.
Thom Luz, Spezialist für feinstoffliche Musiktheaterabende und Sympathisant gescheiterter Existenzen, wird diese poetischen Miniaturen über die Ferne in der Cumberlandschen Galerie, die einst das Heimatmuseum beherbergte, in ein Hörstück verwandeln.
Regie Thom Luz
Bühne Demian Wohler
Kostüme Tina Bleuler
Dramaturgie Judith Gerstenberg
Musikalische Leitung Mathias Weibel
Mit
Beatrice Frey + Oscar Olivo + Sophie Krauß + Günther Harder + Musiker Maria Pache + Karoline Steidl + Iris Maron + Mikael Rudolfsson