Getrieben von der Sehnsucht nach dem sagenumwobenen El Dorado unterwerfen sie alles Leben, das ihnen begegnet. Wohin jedoch die Europäer kommen, da brechen die Indios, die Qichua und die legendären Amazonen, die Inkunas und Carijonas, auf, um das „Land ohne Tod“ zu suchen, von dem die Alten erzählen. Ruhe aber werden sie nicht finden. Und ruhelos bleiben auch die Erben der Invasoren mit ihrer Hypothek der Härte.
In seiner zwischen 1935 und 1937 im Pariser Exil entstandenen Roman-Trilogie AMAZONAS schlägt Alfred Döblin den Bogen von der gewaltsamen Kolonialisierung Südamerikas bis ins Europa des 20. Jahrhunderts und entlarvt die Irrationalität geschichtlicher Vorgänge vor dem Hintergrund einer Welt, deren Auflösungserscheinungen keiner Politik, keiner Ethik und keinen Idealen gewachsen zu sein scheinen. Jan Neumann bearbeitet Döblins „epische Generalabrechnung mit unserer Zivilisation“ (Döblin) für das MGT Berlin.
Es spielen: Sabine Waibel, Anna Grisebach, Johann Jürgens, Matti Krause, Andreas Leupold
Regie: Jan Neumann, Bühne/Kostüme: Matthias Werner, Dramaturgie: Nina Rühmeier
Weitere Vorstellungen am 7., 11. und 19. Oktober 2010 um 20.15 Uhr