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Uraufführung: "Alles Gold was glänzt" von Mario Salazar am Theater Heidelberg

Premiere 22.11.2012, 20.00 Uhr / Zwinger1. -----

Die Situation draußen auf den Straßen ist gefährlich, es tobt ein Anarchistenaufstand. Drinnen versucht Familie Neumann den Katastrophen zu trotzen und ihr gewohntes Leben fortzuführen. Täglich schaut Mutter Iris ihre Lieblings-TV-Show »Alles Gold was glänzt«.

 

Doch die Realität holt Familie Neumann mehr und mehr ein. Während Tochter Marianne ihre erste große Liebe ausgerechnet in einem Flüchtling aus Afghanistan findet, der in seine Heimat natürlich nicht ohne Marianne zurückkehren will, hat Sohn Robin vor, mit Luke Skywalker nach Amerika zu gehen. Und der langzeitarbeitslose Vater Walter entscheidet sich schließlich, als Kandidat bei »Alles Gold was glänzt« mitzumachen. Die schöne Welt der Familie hat keine Zukunft mehr, die Bedrohung durch den Straßenaufstand wird unerträglich und setzt einen fatalen Prozess der Selbstzerstörung in Gang.

 

Der junge Autor Mario Salazar studiert am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und schreibt bereits an seinem fünften Theaterstück. Alles Gold was glänzt war sein Erstlingswerk, wurde 2011 als Szenische Lesung im Rahmen des Berliner Theatertreffens auf dem Stückemarkt präsentiert und mit der Auszeichnung „Theatertext als Hörspiel“ honoriert. Jetzt findet es seinen Weg erstmals auf eine Bühne.

 

Regisseur Milan Peschel inszeniert den existentiellen Kampf ums Überleben, exemplarisch an der Familie Neumann erzählt. Zur Primetime läuft die Realityshow Alles Gold was glänzt, wenn nur nicht immer die Nachrichten vom Chaos da draußen zwischendurch so nerven würden. In der TV-Show kann man einen Job zur Bespaßung der voyeuristischen Masse gewinnen oder man verliert und wird vom Löwen gefressen, vom Panzer überrollt oder es geht direkt ins Arbeitslager. Die doch so liebenswürdigen Figuren, denen manchmal hochphilosophische Fragen und Wahrheiten einfach nur so aus dem Mund zu purzeln scheinen, treffen zielsicher genau den Punkt, der wehtun muss. Trotz oder gerade wegen ihrer grotesken Überzeichnung scheint die Welt der Familie Neumann der unseren so nah.

 

Zehn Figuren, eine große Besetzung für eine Uraufführung, erobern die Bühne des Zwinger1. Der Autor versetzt sie in ein Stück voller Groteske und Komik, aber auch in Zustände der Wut auf die gesellschaftlichen Umstände und Moral.

 

Regie Milan Peschel

Bühne und Kostüme Nicole Timm

Musik Daniel Regenberg

Dramaturgie Patricia Nickel-Dönicke

 

Iris Neumann, Mutter Christina Rubruck

Walter Neumann, Vater Michael Kamp

Marianne Neumann, Tochter Karen Dahmen

Robin Neumann, Sohn Volker Muthmann

Erich Neumann, Großvater, Oberst a. D. der NVA Roland Bayer

Wiese, Nachbar, Oberst a. D. der NVA Olaf Weißenberg

Ahmed, Freund von Marianne / Luke Skywalker Dominik Lindhorst

 

Weitere Termine

Mi 28.11.2012, 20.00 Uhr

Fr 7.12.2012, 20.00 Uhr

Mi 12.12.2012, 20.00 Uhr

Do 13.12.2012, 20.00 Uhr

So 16.12.2012, 19.00 Uhr

Di 18.12.2012, 20.00 Uhr

Fr 21.12.2012, 20.00 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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