Chris und Gitti verbringen ihren Urlaub auf Sardinien, im Ferienhaus seiner Eltern. Sie ist Pressefrau bei einem Berliner Musiklabel, er ein ambitionierter Architekt, aber etwas erfolglos, weil völlig blockiert durch die eigenen Ansprüche und die schlechte Auftragslage.
Letztendlich sind beide unsicher, wer sie sein oder wie sie leben möchten – und scheuen jede Festlegung. Fernab des Alltags entdecken sie ein seltsam schwereloses Inselparadies, erfinden sich täglich neu und machen sich über konventionelle Lebensweisen lustig: »Mach doch heute mal was Männliches und ich schaue, ob ich es überhaupt bemerke.« Das geht genau so lange gut, bis Chris einen Architekturwettbewerb verliert und sein Selbstbild ernsthaft in Frage steht.
In dieser Orientierungslosigkeit tritt ein zweites Paar hinzu, das seine eher stereotype Identität souverän und selbstsicher behauptet. Der großspurige, weltläufige Hans ist ebenfalls Architekt, nur leider sehr viel erfolgreicher als Chris. Seine schwangere Freundin Sana gibt sich betont weiblich und besitzt ein Modelabel.
Das andere Paar wird für Gitti und Chris zu einem Spiegel, der ihnen all das zu zeigen scheint, was sie
nicht haben. Sie beginnen, das eigene Glück zu verraten, um das der anderen zu imitieren.
Am Ende stehen ein Eklat, eine Trennung und vielleicht ein gemeinsamer Neubeginn. Alle anderen ist eine Theaterfassung des Films von Maren Ade, der auf der Berlinale 2009 mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde.
Inszenierung Ronny Jakubaschk
Bühne und Kostüme Matthias Koch
Dramaturgie Franziska Betz
Mit Julia Friede, Lukas Graser, Felicia Spielberger, Guido Wachter