Nach dem „offiziellen Teil“ und einem gemeinsamen Mittagessen der Teilnehmer steht eine Tanzveranstaltung auf dem Programm. Bettruhe um 22.00 Uhr. Ein Schild: „Herbergsfremden Personen ist das Betreten streng verboten.“ Eine notwendige Vorsichtsmaßnahme bei Gästen aus dem NSW (nichtsozialistischen´Wirtschaftsraum). Im Heim herrscht eine Atmosphäre von Misstrauen, Neid und Hoffnungslosigkeit. Sie entlädt sich alljährlich in den Ausschweifungen und Entgrenzungen der Abschlussfeier.
„Das ewige Lügen, das So-tun-als-ob ... Überall werden uns nur Viertelwahrheiten gesagt ... Wir sollen so viel wissen, um einen Beruf ausüben zu können, um uns ausbeuten zu lassen.“, so beschrieb der 18jährige Schüler Einar Schleef in seinem Tagebuch, was ihn am tiefsten verletzte in einem Staat, der sich auf Karl Marx berief. In der Erzählung „Abschlussfeier“ hat er seiner Verzweiflung literarisch Ausdruck verliehen.
Bitte berücksichtigen Sie, dass ein Teil der Inszenierung im Freien stattfinden wird.
Es spielen: Hilke Altefrohne (Stellvertreterin), Julischka Eichel (Gisela), Christel Ortmann (Küchenfrau), Regula Steiner (Reinemachefrau), Sabine Waibel (Gerda), Ursula Werner (Chefin)
Regie: Armin Petras, Bühne: Annette Riedel, Kostüme: Karoline Bierner, Video: Niklas Ritter
Koproduktion mit dem Anhaltischen Theater Dessau
Die Premiere in Dessau war am 2. Oktober 2009.