Sie sind gemeinsam auf einer Redaktionssitzung der Zeitschrift Politics gewesen und kennen sich mehr oder weniger. Die eine schätzt die philosophischen Arbeiten der anderen genauso wie jene ihre Romane. Allerdings ist ihr erstes Kennenlernen einige Jahre zuvor unglücklich verlaufen und die gegenseitige Hochachtung unaus-gesprochen geblieben. Also sitzen sie zugeknöpft da – und es kommt einfach keine U-Bahn.
Die beiden Frauen sind Mary McCarthy und Hannah Arendt. McCarthy wird Arendts engste Freundin im Exil und bringt der Europäerin als sehr amerikanische Amerikanerin ihr Land näher. Durch Arendt wiederum begreift McCarthy die europäische Denktradition in ihrer Lebendigkeit. McCarthy lebt später zumeist in Europa, während Arendt in Amerika Karriere macht. Beide bleiben sich über die Entfernung hinweg verbunden, lernen sich selbst über die andere besser kennen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Vorerst sitzen die zwei Frauen im Jahr 1949 am Gleis der Astor Place Station – und es kommt noch immer keine U-Bahn.
Inszenierung Christian Franke
Bühne Sabine Mäder
Kostüme Martina Lebert
Video Grigory Shklyar
Dramaturgie Katrin Enders
BESETZUNG
Hannah Arendt Carmen Priego
Mary McCarthy Christina Huckl
Grigory Shklyar ist Mitbegründer des Korso-op.Kollektivs und war Stipendiat des Heidelberger Stückemarkts. Two Women waiting for ... ist seine erste Arbeit für das Theater Bielefeld.
Die nächsten Vorstellungen: 20.11., 27.11., 28.11., 03.12., 04.12., ...
Karten gibt es auf www.theater-bielefeld.de / T. 0521 51 54 54