Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: Thom Luzʼ neueste Stückentwicklung »Werckmeister Harmonien« im Rahmen des Formats LINDEN 21 - Theater Unter den LInden BerlinUraufführung: Thom Luzʼ neueste Stückentwicklung »Werckmeister Harmonien« im...Uraufführung: Thom Luzʼ...

Uraufführung: Thom Luzʼ neueste Stückentwicklung »Werckmeister Harmonien« im Rahmen des Formats LINDEN 21 - Theater Unter den LInden Berlin

am Dienstag, den 24. Mai 2022 um 22 Uhr – Apollosaal

WERCKMEISTER HARMONIEN rückt den von der Öffentlichkeit meist unbeachteten Beruf des Klavierstimmers ins Zentrum. Dieser sucht nach einer perfekten Stimmung, ebenso wie der Musiker und Musiktheoretiker Andreas Werckmeister versuchte, eine neue Ordnung zu finden und die Grundlagen zur gleichstufigen Klavierstimmung festlegte.

Die Musiktheaterperformance thematisiert das menschliche Streben nach Ordnungssystemen und Perfektion.

Copyright: Giammarco Bresadola

Dabei werden die heute nicht weniger aktuellen Fragen aufgeworfen, was richtig und was falsch ist und wie wir uns auf einen gemeinsamen Grundton einigen. Sie setzt sich mit der urmenschlichen Sehnsucht auseinander, eine Ordnung im Chaos der Schöpfung zu entdecken, und dem Scheitern beim Versuch, diese Ordnung dann in der tatsächlichen Gegenwart aufrecht zu erhalten. Unter Verwendung eines ganzen Klavierparks wird die Wechselbeziehung zwischen Stimmung und Musik anhand von Kompositionen von Schütz, Werckmeister, Bach, Purcell und Mark James sowie Charles Ives’ »Quarter Tone Pieces« hörbar gemacht.

»‘Werckmeister Harmonien‘ ist eine Musiktheaterkreation über den Beruf des Klavierstimmers. Klavierstimmung ist theoretisch ganz einfach: Ich stimme ein Klavier, damit es richtig klingt. Dahinter stehen aber ganz tiefe Fragen: Was ist richtig und für wen? Was ist eine Ordnung, die für alle funktioniert? Was ist ein Grundton, auf den sich alle einigen können? Was ist damit möglich? Wo muss ich meine Frequenz verschieben, dass andere auch noch Platz haben im Spektrum. Man denkt immer, ein Klavier zu stimmen sollte in einer Viertelstunde möglich sein, aber es ist ein philosophischer Vorgang, weil man Unvereinbares miteinander vereinen muss«, so Thom Luz.

Thom Luz, geboren in Zürich, ist Regisseur, Autor und Bühnenbildner und inszeniert sowohl in der freien Szene als auch an Stadt- und Staatstheatern in der Schweiz, Deutschland und Frankreich. Er wurde mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen, 2014 vom Fachmagazin »Theater heute« zum Nachwuchsregisseur des Jahres gewählt und 2019 mit dem Schweizer Theaterpreis geehrt. Seine Produktionen touren durch Europa; er ist außerdem Hausregisseur am Bayerischen Staatsschauspiel.

Der Schweizer Theaterkünstler führt Regie und entwirft das Bühnenbild. Gemeinsam mit dem Musiker und Arrangeur Mathias Weibel hat Luz in den letzten Jahren eine Theatersprache entwickelt, die Stille, Bewegung, Text und Musik zu dichten, atmosphärischen Raumpartituren verbindet. Nun sind sie erstmals im Rahmen von LINDEN 21 in der Staatsoper zu erleben.

Als Protagonist:innen sind Annalisa Derossi, Mara Miribung, Daniele Pintaudi, Samuel Streiff und Mathias Weibel zu erleben. Das Lichtkonzept und die Kostüme stammen von Tina Bleuler. Mit Thom Luz haben sie in der Vergangenheit mehrfach Projekte gemeinsam realisiert.

LINDEN 21 umfasst die Produktionen und Projekte des Spielplans jenseits der großen Bühne und spürt den vielfältigen Formen zeitgenössischen Musiktheaters nach.

Weitere Vorstellungen am 25., 26., 27., 28. und 29. Mai 2022
Staatsoper Unter den Linden – Apollosaal
Die Produktion entsteht in Kooperation mit Gessnerallee Zürich.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PLÖTZLICH GIBT ES ZWEI KOBOLDE -- "Meister Eder und sein Pumuckl" mit der Jungen Württembergischen Landesbühne Esslingen in der Kelter Bietigheim

"Niemand muss an Kobolde glauben". Davon ist Meister Eder überzeugt. Julian Häuser und Philip Spreen schlüpfen virtuos in unterschiedliche Rollen. In der Bühnenfassung und Regie von Jan Müller (Bühne…

Von: ALEXANDER WALTHER

SONGS IN UNGEWÖHNLICHEM ARRANGEMENT -- Orchesterkonzert Jewish Pop im Schauspielhaus STUTTGART

In den vergangenen Jahren war "Jewish Jazz" der Schwerpunkt. Nun erkundet das 2005 gegründete Jewish Chamber Orchestra Munich unter der einfühlsamen Leitung von Daniel Grossmann die Popmusikgeschichte…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNHEIMLICHE VERWANDLUNGEN -- "Der Untergang des Hauses Usher" mit dem Studiengang Figurentheater der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart im Wilhelma Theater Stuttgart

Sehr viele technische Tricks und faszinierende Einfälle besitzt diese gelungene Produktion des Studiengangs Figurentheater. In der suggestiven Regie von Stephanie Rinke können sich die gespenstischen…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUS DEM DUNKEL INS LICHT -- Neue CD: Die Würth Philharmoniker und Thomas Hampson (Bariton) bei hänssler Classic

Das dritte Album der Würth Philharmoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Claudio Vandelli präsentiert den berühmten US-amerikanischen Bariton Thomas Hampson. Die Würth Philharmoniker, die auf…

Von: ALEXANDER WALTHER

NORDISCHE KLANGFARBEN -- Neue CD "Northern Colours" mit Felix Klieser (Horn) bei Berlin Classics erschienen

Im Zentrum des neuen Albums von Felix Klieser (Horn) steht das inspirierende Werk "Soundscape - A Walk in Colours" op. 118 von Rolf Martinsson, der 1956 in Schweden geboren wurde. Der Komponist hat…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche