Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
URAUFFÜHRUNG: "no shame in hope – eine jogginghose ist ja kein schicksal" VON SVEALENA KUTSCHKE - THEATER OBERHAUSENURAUFFÜHRUNG: "no shame in hope – eine jogginghose ist ja kein schicksal" VON...URAUFFÜHRUNG: "no shame...

URAUFFÜHRUNG: "no shame in hope – eine jogginghose ist ja kein schicksal" VON SVEALENA KUTSCHKE - THEATER OBERHAUSEN

PREMIERE: DO., 28. OKTOBER 2023, 19:30 UHR, STUDIO

Eine trostlose Haltestelle, eine kaputte Ampel und ein heruntergekommener Imbiss. Drinnen sitzen die drei Frauen Luca, Carla und Linn, die sich im Maschinenraum der Psyche – einer Psychiatrischen Klinik – begegnet sind und nun austherapiert auf den nächsten Abschnitt ihres Lebens warten. Also auf das Happy End. Oder erst einmal auf den Bus, der aber nicht kommt.

Copyright: Jochen Quast

Die drei haben ihre Wunden begutachtet und bearbeitet. Sie haben verschiedene Erfahrungen, verschiedene Probleme, verschiedene Wahrnehmungen, aber sie sind verbunden durch ihre Liebe zu Currywurst und die Skepsis gegenüber dem sogenannten Draußen: Wieso ist psychischer Schmerz immer noch so ein Tabu in unserer Gesellschaft? Wieso löst Schmerz immer nur neuen Schmerz aus? Und Gewalt neue Gewalt? Wie kann man der Beschissenheit der Dinge anders begegnen als mit Depressionen? Was macht das biertrinkende Nazi-Reh auf der Kreuzung? Und wieso zur Hölle ist das Ketchup immer alle und sind die Pommes immer matschig?

Als ob die Gegenwart nicht kompliziert genug wäre, dringt auch noch die deutsche NS-Vergangenheit in ihr Leben ein. Selbige flattert als Briefflut in den Kiosk und lässt sich kaum verwalten. Nur die Imbissverkäuferin hat Antworten auf die Fragen des Lebens – kein Wunder, sie steht ja auch schon seit 90 Jahren hinter dem Tresen und kann mit klugem Blick den Bogen von der Gewalt und Schuld des Dritten Reichs ins Heute schlagen.
Und der Bus? Der kommt immer noch nicht.

Svealena Kutschke beschreibt mit ihrem neuen Stück eine trostlose, vielleicht sogar post-apokalyptische Welt. Ihre Figuren begegnen dieser jedoch mit funkelndem, skurrilem Humor und lässigem Sprachwitz – und werden manchmal sogar von einem aufsässigen Chor überwältigt.

Kutschke erhielt für ihre literarische Arbeit verschiedene Auszeichnungen und Stipendien, unter anderem den Förderpreis des Schiller-Gedächtnispreises 2019 und den Hebbel-Preis 2022. Mit no shame in hope wurde sie 2023 im Rahmen des 40. Heidelberger Stückemarkts für den Autor:innenpreis nominiert. Die Uraufführung findet am Theater Oberhausen in der Regie der jungen Regisseurin Magdalena Schönfeld statt.

REGIE MAGDALENA SCHÖNFELD |
BÜHNE UND KOSTÜME FRANZISKA ISENSEE
MUSIK JAN PAUL WERGE
DRAMATURGIE SASKIA ZINSSER-KRYS

MIT MARIA LEHBERG, RONJA OPPELT, ANNA POLKE, FRANZISKA ROTH, JENS SCHNARRE

WEITERE TERMINE IM NOVEMBER: 05., 17., 19.11.2023

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

LEIDENSCHAFTLICHE STEIGERUNGEN -- SWR Symphonieorchester mit Jukka-Pekka Saraste im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Zwei höchst unterschiedliche Werke standen im Mittelpunkt dieses Konzerts mit dem SWR Symphonieorchester unter der inspirierenden Leitung des finnischen Dirigenten Jukka-Pekka Saraste. Zunächst…

Von: ALEXANDER WALTHER

FASZINIERENDE MINIATUREN -- Internationale Hugo-Wolf-Akademie: Lied & Melodie" in der Staatsgalerie Stuttgart

Liederabend mit Stephane Degout (Bariton) und Cedric Tiberghien (Klavier). Hier wurden vier unterschiedliche Komponisten klanglich miteinander verbunden, deren Ausdruckstiefe immer wieder…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÖTZLICH GIBT ES ZWEI KOBOLDE -- "Meister Eder und sein Pumuckl" mit der Jungen Württembergischen Landesbühne Esslingen in der Kelter Bietigheim

"Niemand muss an Kobolde glauben". Davon ist Meister Eder überzeugt. Julian Häuser und Philip Spreen schlüpfen virtuos in unterschiedliche Rollen. In der Bühnenfassung und Regie von Jan Müller (Bühne…

Von: ALEXANDER WALTHER

SONGS IN UNGEWÖHNLICHEM ARRANGEMENT -- Orchesterkonzert Jewish Pop im Schauspielhaus STUTTGART

In den vergangenen Jahren war "Jewish Jazz" der Schwerpunkt. Nun erkundet das 2005 gegründete Jewish Chamber Orchestra Munich unter der einfühlsamen Leitung von Daniel Grossmann die Popmusikgeschichte…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNHEIMLICHE VERWANDLUNGEN -- "Der Untergang des Hauses Usher" mit dem Studiengang Figurentheater der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart im Wilhelma Theater Stuttgart

Sehr viele technische Tricks und faszinierende Einfälle besitzt diese gelungene Produktion des Studiengangs Figurentheater. In der suggestiven Regie von Stephanie Rinke können sich die gespenstischen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche