Das diffuse Knäuel von Emotionen, das wir seit Beginn der sozialen Distanzierung mit uns umhertragen, versucht Chefchoreograf Simone Sandroni in seiner ersten Kreation der Spielzeit 2020/21 zu entwirren. All die losen Enden – jene Gefühle, die wir in Ermangelung eines physischen Gegenübers nicht aus- oder gar erleben durften – werden geordnet und neu miteinander verknüpft. Daraus entspinnt sich eine ekstatische Choreografie, die die tanzenden Körper zu einem gemeinschaftlichen Befreiungsschlag gegen noch immer geltende Limitationen erhebt und unser Seelenleben, wenn auch nur für einen Abend, wieder in den Fluss bringt.
Zu treibenden Kompositionen und Musikbearbeitungen des Drummers Marc Lohr entwickelt die Performance ihre eigene Dynamik und wird so zu einem Ventil für aufgestaute Energien. Dass eine Aktion zur nächsten führt und Gefühlszustände, Hochs und Tiefs organisch ineinander übergehen, lässt uns schnell vergessen, wie alles begonnen hat. »Es wird sein wie bei einem guten Rave: Danach fühlst du nichts mehr außer diese grenzenlose Liebe, die sich wie ein roter Faden durch unser ganzes Leben zieht.« (Simone Sandroni)
Inszenierung und Choreografie
Simone Sandroni
Musik (Komposition, Zusammenstellung, Bearbeitung)
Marc Lohr
Bühne und Kostüme
Sebastian Ellrich
Licht
N. N.
Dramaturgie
Janett Metzger
Mit
Tommaso Balbo
Carla Bonsoms i Barra
Hampus Larsson
Cola Ho
Noriko Nishidate
Alexandre Nodari
Ana Torre
Adrien Ursulet
Andrea Zinnato
Elvira Zúñiga Porras