Eine Mure hat das Haus der verstorbenen Großmutter verschüttet. Unter dem Grau der Schlammlawine liegt eine Welt begraben, inmitten des Gerölls die letzten Überreste eines Lebens. Die Dimension dieses persönlichen Verlusts scheint ebenso wenig greifbar wie das Ausmaß der Katastrophen, die noch kommen werden.
Das Dorf ist mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Eine kolossale Betonwand soll mitten in den Wald gebaut werden – ein sogenannter Murenbrecher – um die Menschen am Hang von weiteren Rutschungen abzuschirmen. Aber können diese Lebensentwürfe unverändert fortgesetzt werden, in einer Zeit, in der die Bezeichnung „Jahrtausendhochwasser“ bloß die ersten Auswirkungen der Klimakrise verschleiert?
In engem Austausch mit dem Team versucht Olivia Axel Scheucher den Spuren eines Verlusts nachzugehen und befragt Lebenskonzepte, die im Konflikt mit der Klimakrise stehen. Denn die Klimakrise ist auch eine Krise der Kultur und damit der Vorstellungskraft. Gemeinsam suchen sie im Gefühl des Verlorenseins nach dem aktiven Potenzial von Trauerarbeit und Zusammenhängen, die über die persönliche Erfahrung hinausweisen.
Sprachen: Deutsch, Englisch
Regie: Olivia Axel Scheucher
Bühne: Hansi Wimmer
Kostüme: Julian Schock
Musik: Amar Priganica
Dramaturgie: Anna Laner
Mit: Luca Bonamore, Nada Darwish, Heidi Scheucher, Lara Sienczak
Weitere Termine: 19./20./21./25.*/26.**/27./28. Sept. & 2./3./4. Okt. | 20:00
* Einführungsgespräch um 19:00 | ** Publikumsgespräch im Anschluss