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Ulrich Khuons „Berlin-Premiere“ bei den Berliner Lektionen

Ulrich Khuon, erfolgreicher Intendant des Hamburger Thalia Theater und designierter Intendant des Deutschen Theater Berlin, wird am 20. Januar 2008 um 11.30 Uhr im Renaissance-Theater seine erste Berliner Lektion halten: „Theaterarbeit zwischen Autonomie und sozialer Verbindlichkeit“ nennt sich Khuons Vortrag im Renaissance Theater, in der der überzeugte Verfechter des Stadttheatersystems über die Aufgabe des heutigen Theaters – nicht nur in Berlin – zwischen Kunstanspruch und gesellschaftlichem Auftrag sprechen wird.

 

Mit Ulrich Khuon wechselt 2009 einer der erfolgreichsten Intendanten des deutschsprachigen Raumes an das traditionsreiche Deutsche Theater Berlin. Innerhalb weniger Jahre machte der gebürtige Stuttgarter das Hamburger Thalia Theater zu einer Goldgrube an intelligentem und experimentierfreudigem zeitgenössischen Theater. Drei Einladungen zum Theatertreffen Berlin 2007 sowie die zweifache Wahl zum Theater des Jahres in der Umfrage von „Theater heute“ (2003 und 2007) krönen Khuons siebenjährige Intendanz am Thalia Theater. Trotz Angeboten aus Zürich und München hat sich Ulrich Khuon für Berlin und das Deutsche Theater entschieden, weil dies von allen Karrierevarianten die „riskanteste“ sei.

 

Was macht ein Theatermanager, um so erfolgreich sein Theater durch die Strudel der Subventionskürzungen zielsicher hindurch zu leiten, großes Theater zu ermöglichen und gleichzeitig eine kontinuierliche Programmpolitik in Repertoire und Ensemble zu entwickeln?

 

„Wir sind so etwas wie soziale Emotionshändler“ – Ulrich Khuon macht heutiges Theater. Er hat damit Erfolg beim Publikum und bei der Kritik. Der Leiter des Thalia Theaters Hamburg und designierter Intendant des Deutschen Theaters Berlin findet es anspornend, dass man den Mechanismen des Marktes erfolgreich widersprechen kann, dass man sie ignorieren oder unterlaufen und gleichzeitig benutzen kann, „bloß keine Gemütlichkeit!“ Ein Fan des Ensemble-Theaters, betont Khuon gerade die lokale Präsenz des Theaters: „Wir sind da, wir sind spürbar, wir mischen uns ein, wir sind auf der Bühne sterblich. Wir sind die Repräsentanz der Vergänglichkeit. Das ist eine Art Urerfahrung, die kann nicht verschwinden.“

 

1951 in Stuttgart geboren, hat Ulrich Khuon Jura und anschließend Germanistik und Theologie studiert. Ab 1977 arbeitete er zunächst als Theater- und Literaturkritiker bei der Badischen Zeitung. Seine Theaterarbeit beginnt 1980 als Chefdramaturg am Stadttheater Konstanz, wo er 1988 Intendant wird. 1993 wechselt Khuon an das Niedersächsische Staatsschauspiel Hannover, und die dortige Hochschule für Musik und Theater ernennt ihn 1997 zum Professor. Mit Beginn der Spielzeit 2000/2001 geht er als Intendant an das Hamburger Thalia Theater, wo er mit den „Autorentheatertagen“ das größte Autorentheaterfestival im Norden etabliert. Von der Saison 2009 /2010 an leitet er das Deutsche Theater Berlin.

 

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