Franz macht den Haushalt und wartet darauf, dass Leopold - meistens schlecht gelaunt und gestresst - heimkommt. Franz gerät immer mehr in eine selbstzerstörerische Abhängigkeit, Leopold reagiert darauf mit wohldosierten psychischen Grausamkeiten. Als Franz an Sehnsucht und Einsamkeit fast zu zerbrechen droht, taucht seine frühere Verlobte auf. Und dann steht auch noch Leopold mit seiner Ex-Frau vor der Tür und führt das Spiel zu einem bitteren Ende.
Der Filme- und Theatermacher, Schauspieler und Autor R. W. Fassbinder wurde aufgrund seiner schier unerschöpflichen Phantasie und Schaffenskraft schon zu Lebzeiten ein Mythos. Sein früher Tod - er wurde 1982 mit gerade 37 Jahren tot in seiner Wohnung aufgefunden - verstärkte noch die Legendenbildung. Er gilt als der wichtigste Vertreter des Neuen Deutschen Films und hinterließ ein umfangreiches und vielfältiges Werk. 'Tropfen auf heiße Steine' ist eines seiner frühen Stücke, vielleicht sogar sein erstes, das, 1965/66 geschrieben, erst wenige Monate vor der posthumen Uraufführung im Mai 1985 entdeckt wurde. Es wurde im Jahr 2000 in der Regie von François Ozon erfolgreich verfilmt.
Die junge Regieassistentin und Regisseurin Caroline Stolz hat bereits am Staatstheater Wiesbaden 'Männersache' von Franz Xaver Kroetz inszeniert. Außerdem waren von ihr zwei Szenen aus Ingrid Lausunds 'Bandscheibenvorfall' im Rahmen des Projekts 'An die Arbeit, fertig, los!' zu sehen. Zuvor hat sie am Schauspielhaus Bochum 'Titanic' in einer Bearbeitung von Tobias Krechel u.a. erarbeitet und an der Studiobühne Bochum Dorfmans 'Der Tod und das Mädchen' inszeniert.
Regie Caroline Stolz Ausstattung Lorena Díaz Stephens / Jan Hendrik Neidert Musik Ernst August Klötzke
LEOPOLD BLUHM: | FRANZ NAGLER |
FRANZ MEISTER: | FLORIAN THUNEMANN |
ANNA WOLF: | ALEXANDRA FINDER |
VERA: | JULIA GRIMPE |