Liebeshungrige Fantasien, Schuldgefühle, Sehnsüchte entwickeln sich da: Afghanistan mit seiner bewegten 3000-jährigen Geschichte wird zur perfekten Projektionsfläche für echtes Leben und Leidenschaft. Der Traum schlägt um in Realität. Homebody ist tatsächlich in das vom Krieg zerstörte und von den Taliban beherrschte Land gereist. Nun müssen Ehemann Milton und Tochter Priscilla nachreisen: Wurde Homebody buchstäblich zerrissen, als sie sich unverschleiert und mit Walkman im Ohr auf vermintes Gelände begab, wie der Arzt Qari Shah beschreibt? Oder hat der Huthändler Zai Garshi Recht, der behauptet, Homebody sei zum Islam konvertiert und habe einen Muslim geheiratet? Eine abenteuerliche Suche beginnt.
Der amerikanische Dramatiker Tony Kushner hat ein genau recherchiertes Stück über Afghanistan geschrieben, das viel von westlichen Fantasien und Missverständnissen dem Orient gegenüber erzählt - und von der Schnittstelle zwischen Klischee und Realität. Die Reise im Stück findet im Jahr 1998 statt. Ganze zehn Jahre später brechen wir nun in ein Afghanistan auf, das mehr denn je in unseren Köpfen wie auf dem politischen Reißbrett eine Konstruktion ist.
Deutsch von Frank Heibert
Regie Nina Gühlstorff Bühne Petra Schlüter-Wilke Kostüme Markus Karner Mit Marianna Linden, Nicola Ruf, Evamaria Salcher, Lars Jung, Seán McDonagh, Andreas Rehschuh und Kai Roloff
Nächste Vorstellung am 21. April 2008, 20.00 Uhr