In der Fieberstimmung des Abends, an dem Donald Trump 2016 zum Präsidenten der USA gewählt wird, greift die österreichische Autorin zum Stift. Ihr Stück »Am Königsweg« ist ein rastloser Text zwischen Wut und Ohnmacht, der schonungslos zuspitzt und provoziert. Die Schlaglichter, die Elfriede Jelinek auf Gegenwart und Geschichte, Demokratie und postfaktisches Chaos wirft, erhellen jedoch mehr als nur die Eskapaden des 45. US-Präsidenten. Sie schaut auf mythische Ur- und Abgründe zurück, auf Anfänge und Folgen von Tyrannentum, sinniert über Mechanismen von Macht, Kapital und Gewalt. Und in weiser Voraussicht ahnt die Autorin bereits damals: Die Saat, die Trump und seinesgleichen säen, gedeiht immer wieder neu. Die Keime und Früchte der Gewalt, sie waren und sind stets da.Die Fragen: »Wer wird Herrscher, wer wählt, und welche Hoffnung treibt die Anhängerschaft um?« und nicht zuletzt: »Wohin führt dieser Weg?« sind immer noch aktuell.
Die Inszenierung ist eine Kooperation mit der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Regie führt Benjamin Junghans. Er studierte zunächst Deutsche Literatur und Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin und seit Oktober 2016 Regie an der ADK Ludwigsburg.
Die Live-Stream Premiere ist mit einem begrenzten Kontingent reserviert für die Abonnentinnen und Abonnenten des Theaters Ulm, bei Interesse melden diese sich bitte an abobuero@ulm.de an.
Zwei weitere Vorstellungen stehen am 28. und 29. November 2020 auf dem Programm. Die Tickets sind begrenzt und für jeweils 10,- € online oder ebenfalls über die Theaterkasse erhältlich. Die Zuschauerinnen und Zuschauer bekommen kurz vor Vorstellungsbeginn per E-Mail einen Link zugesandt, über den sie den Live-Stream empfangen können. Weitere Informationen zum Ablauf sind in den nächsten Tagen auf der Homepage verfügbar.