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Theater Münster: DIE MÖWE - Komödie von Anton Tschechow

Dienstag, 15. Juni 2021, 19.30 Uhr, Großes Haus

»Wir brauchen neue Formen!« DIE MÖWE, entstanden 1895, ist ein tragikomischer Unglücksreigen. Keine der Figuren der kleinen Sommergesellschaft, die Tschechow irgendwo in der russischen Provinz versammelt, fühlt sich in der richtigen (Lebens-)Rolle.

 

Copyright: Oliver Berg

Polina, die Frau des Gutsverwalters, liebt den Arzt Dorn, kann sich jedoch nicht aus ihrer unglücklichen Ehe befreien. Mascha, ihre Tochter, liebt Konstantin abgöttisch, doch sie heiratet den Lehrer Medwedenko. Konstantin, Sohn der Schauspielerin Arkadina, liebt Nina, eine junge Frau vom anderen Ufer des Sees. Nina wiederum liebt Trigorin, den erfolgreichen Schriftsteller, der mit Arkadina zusammen ist und Arkadina schließlich, liebt nur sich selbst.

Bei der Aufführung eines Theaterstücks, das Konstantin geschrieben hat und das von Nina gespielt wird, kommt es zum Eklat, denn Arkadina verspottet aus Neid und Missgunst das Stück ihres Sohnes. In einem Anfall von Wut schießt Konstantin eine Möwe vom Himmel und legt sie Nina zu Füßen. Zwei Jahre später trifft sich die ganze Gesellschaft wieder. Die Möwe steht jetzt ausgestopft im Arbeitszimmer von Konstantin, der ein anerkannter Schriftsteller geworden ist. Auch Nina hat sich ihren Traum erfüllt, doch sie spielt nur in der Provinz und ein Kind von Trigorin hat sie verloren. Als sie schließlich bei Konstantin erscheint, sieht er es als Zeichen für die Erfüllung seiner großen Sehnsucht, doch das ist ein tragischer Irrtum.

Anton Tschechow ist ein einzigartiger Menschenbeobachter. Seine Figuren verzweifeln und scheitern so systematisch, dass es schon wieder komisch ist. Seine Modernität zeigt sich besonders in seinen scharfen Gesellschaftsanalysen. Mit DIE MÖWE zeichnet er das morbide Porträt einer zukunftslosen Welt, die voll Überdruss und Selbstmitleid nur noch um sich selbst kreist.

Deutsche Übersetzung von Thomas Brasch

Inszenierung: Frank Behnke
Bühnenbild: Ralph Zeger
Kostüme: Luisa Wandschneider
Dramaturgie: Cornelia von Schwerin
Dramaturgieassistenz: Sabrina Toyen

Mitwirkende:
Irina Nikolajewna Arkadina (Birte Leest), Konstantin Gawrilowitsch Treplew (Julian Karl Kluge), Pjotr Nikolajewitsch Sorin (Christoph Rinke), Nina Michailowna Saretschnaja (Marlene Goksch), Ilja Afanassjewitsch Schamrajew (Ilja Harjes), Polina Andrejewna (Regine Andratschke), Mascha (Rose Lohmann), Boris Alexejewitsch Trigorin (Joachim Foerster), Semjon Semjonowitsch Medwedenko (Paul Maximilian Schulze), Jewgeni Sergejewitsch Dorn (Christian Bo Salle)

Weitere Vorstellungstermine im Juni:  
Mittwoch, 16. Juni, 19.30 Uhr, Großes Haus
Donnerstag, 17. Juni, 19.30 Uhr, Großes Haus

 

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