Es ist die Nacht des Mitsommernachtsfestes: Die junge Adelige Julie fühlt sich zu dem Diener Jean hingezogen. Jean beeindruckt sie mit seiner Bildung und Männlichkeit, Julie wiederum, von hohem Stand und lebensfreudig, schafft es, dass Jean schließlich seine Verlobte kurzzeitig vergisst. Zwischen den beiden entspinnt sich eine heftige Liebesbeziehung, die von den starken Standesunterschieden und wechselnden Dominanzverhältnissen geprägt ist. Am Ende der Nacht scheint die Situation der beiden ausweglos verwickelt.
August Strindberg ist neben Ibsen der bekannteste klassische Dramatiker Skandinaviens und gilt als Wegebreiter des literarischen Expressionismus und Symbolismus. »Fräulein Julie« stellt einen der Höhepunkte in Strindbergs Werk dar. Kernthema vieler seiner zahlreichen Werke ist das Verhältnis der Geschlechter zueinander und das Untersuchen sozialer Rollen.
Joana Tautz studierte Regie an der Theaterakademie in Ulm und ist seit Sommer 2012 Regieassistentin am Theater Konstanz. Mit »Iris« nach Hermann Hesse gab sie dort im Februar 2014 ihr Regie-Debüt, nun inszeniert sie für das Sommertheater Überlingen »Fräulein Julie« in der Kapuzinerkirche.
REGIE: Joana Tautz
AUSSTATTUNG / BÜHNE Marie Holzer
KOSTÜME Marie Holzer
DRAMATURGIE Miriam Denger
MIT Eléna Weiß, Alissa Snagowski, André Rohde
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Auch in der Kammeroper »Pimpinone« von Georg Philipp Telemann, Premiere Dienstag 22.07 - 19:00, wird das nicht immer einfache Verhältnis der Geschlechter zueinander angesprochen. Dabei begibt sich das Theater auf die Spuren von Vespetta, einem zielstrebigen Dienstmädchen, das dem älteren Junggesellen Pimpinone den Kopf verdreht. Eine emanzipatorisch-vergnügliche Opera Buffa.
Auf der Suche nach einer geeigneten Anstellung trifft das Dienstmädchen Vespetta auf den wohlhabenden Pimpinone. Hals über Kopf verliebt sich der ältere Junggeselle in die hübsche junge Frau. Erst folgt eine Anstellung in seinem Haus, dann läuten die Hochzeitsglocken. Doch statt dem erhofften häuslichen Glück zeigt sich sehr bald, wer hier die Hosen anhat: Vespetta entpuppt sich als emanzipierte Frau des 18. Jahrhunderts mit eigenem Willen. Das Sommertheater bringt mit Georg Philipp Telemanns »Pimpinone« ein unterhaltsames Opernintermezzo nach Überlingen. Die 1725 in Hamburg uraufgeführte Opera buffa thematisiert ironisch das immerwährende und hochkomplizierte Spannungsfeld zwischen Mann und Frau. Carl- Hermann Risse arbeitet seit 1979 als Schauspieler und Regisseur für Theater und Fernsehen und war von 1995 bis 2007 Professor für Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. Er ist bekannt für seine Komödienbearbeitungen.
REGIE: CARL-HERMANN RISSE
MUSIKALISCHE LEITUNG Sophie Nawara
AUSSTATTUNG / BÜHNE Anna Cumin
DRAMATURGIE Laura Ellersdorfer
MIT Larissa Neudert, Tero Hanula MUSIK Cecile Dorchene, Sophie Nawara, Anna von Raussendorf, Judith Sartor, Matthias Jäggi
Abgerundet wird dieses barocke Vergnügen mit »Dating Orfeo« - alte Barocklieder für Sopran und Gitarre neu interpretiert.
Alle Termine www.theaterkonstanz.de