Was ist überhaupt komisch? Überwindet Lachen kulturelle und soziale Grenzen? Kann Komik ein revolutionäres Potential entfalten? Wie bringt man jemanden zum Lachen? Und in welchen Situationen kann Lachen befreien?
Parallel nähern sich Theaterpädagogen aus beiden Ländern gemeinsam mit SchülerInnen zwischen 11 und 17 Jahren demselben Thema: Die Jugendlichen aus Burundi und Deutschland kommunizieren mit Hilfe neuer Medien und sozialer Netzwerke miteinander über die Frage: Was ist komisch?
Aus dem in der Arbeit mit den Schülern und in den Workshops mit den Theaterschaffenden gewonnenen Material werden zwei Inszenierungen entwickelt: Eine richtet sich an ein erwachsenes Publikum, die andere an Jugendliche. Beide Arbeiten werden sowohl in Burundi als auch in Deutschland gezeigt.
Ausgangspunkt für „Comedie?Humaine 21st“ ist die Kooperation des Theater Konstanz mit verschiedenen Theatergruppen aus Burundi, die seit 2014 besteht. Weitere Projektpartner sind die NGO Burundikids, die schon seit vielen Jahren Schulen in Burundi betreibt sowie eine Schule in Konstanz. Die aktuelle politische Lage in Burundi macht dieses Projekt so wichtig. Im Angesicht von Angst und Gewalt gilt es Zivil- und Kulturleben zu stärken und zu schützen. Oft kann das Theater auf aktuelle Entwicklungen am besten reagieren, in dem es die Absurdität mancher Situationen unterstreicht. „Comedie?Humaine 21st“ ist Friedensarbeit.
Derzeit finden Workshops in Konstanz statt. Die ersten Ergebnisse werden in einer Abschlusspräsentation am 24.11. um 20 Uhr in der Spiegelhalle des Theater Konstanz gezeigt.
Dies ist der Startschuss eines zweijährigen Projektes mit Burundi im Rahmen des Fonds TURN der Bundeskulturstiftung. „Comedie?Humaine 21st“ möchte die interkulturelle Auseinandersetzung zwischen einerseits Theaterschaffenden und andererseits Schülern aus Burundi und Deutschland über Verhaltensnormen, Gesellschafts- und Wertesysteme fördern. Begegnungen zwischen Jugendlichen aus unterschiedlichen Kulturen werden gefördert, darüber hinaus entsteht ein tiefer greifendes Verständnis für die Lebenswirklichkeit von Menschen in einer anderen Kultur. In Burundi entstehen für Theaterschaffende neue Arbeitsfelder im Bereich der Theaterpädagogik. Angesichts eines drohenden Bürgerkriegs soll die Kooperation die burundische Zivilgesellschaft stärken und in Europa auf die schwierige politische Lage, in der sich Burundi befindet, aufmerksam machen.
Aus dem Projekt gehen zwei Inszenierungen hervor, die in beiden Ländern gezeigt werden und nach Abschluss des Projektes soll „Comedie?Humaine 21st“ in einem Buch dokumentiert werden.
Das zweijährigen Projekt mit Burundi „Comedie?Humaine 21st“ wird im Rahmen des Fonds TURN der Bundeskulturstiftung gefördert.
Mit dem im Jahr 2010 initiierten Programm TURN – Fonds für künstlerische Kooperationen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern – unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Institutionen in Deutschland dabei, sich mit dem künstlerischen Schaffen und den kulturellen Debatten in afrikanischen Ländern zu beschäftigen. Es werden künstlerische Projekte gefördert, die einen innovativen Beitrag zur Beschäftigung mit dem zeitgenössischen künstlerischen Schaffen in afrikanischen Ländern leisten, von hoher künstlerischer Qualität sind und eine öffentliche Wirkung in Deutschland haben.