Beide Väter stellen sich dagegen: Luises, weil er sich der alten, »ewigen« Ordnung verpflichtet fühlt, Ferdinands weil er seine eigenen Pläne mit dem Sohn verfolgt. Er will diesen zur Ehe mit Lady Milford, der Mätresse des Herzogs, zwingen, um die eigene Machtposition zu sichern. Als er auf erbitterten Widerstand seines Sohnes stößt, fädelt er zusammen mit seinem Haussekretär Wurm eine »satanisch feine« Intrige ein: Er lässt Luises Vater verhaften und von Luise ein falsches Liebesgeständnis erpressen. Diese Kabale führt die Katastrophe herbei ...
In einem der berühmtesten Trauerspiele der Dramenliteratur - uraufgeführt 1784 - gehen die Nöte der Figuren über den Standeskonflikt hinaus: Schiller lässt Empfindungen auf gesellschaftliche Notwendigkeiten prallen, die »Sprache des Herzens« auf die Sprache der Macht, den eigenen Willen auf äußere Gegebenheiten. Vor allem mit Ferdinand entwirft Schiller einen modernen Menschen, der die Vorgaben, die das Leben ausmachen, für sich nicht akzeptieren will. Er gerät damit in einen unauflöslichen Konflikt mit den Bedingungen der Welt.
Inszenierung: Hartmut Wickert | Ausstattung: Günter Hellweg |
Dramaturgie: Martina Michelsen |
Mit: Hanspeter Bader, Johannes Bahr, Thomas Fritsche, Sebastian Gerasch, Dorothee Lochner, Rolf-Rudolf Lütgens, Henning Sembritzki, Simone Stahlecker
Weitere Vorstellungen: 3., 7., 11., 16., 17., 20., 23., 26. und
28.10.2007