Was ist Recht? Vier Königskinder und die Narben einer Schlacht: Im Kampf um die Vorherrschaft über Theben greift Polyneikes, Sohn des Ödipus‘, seine Heimatstadt an; sein Bruder Eteokles verteidigt sie. Doch da die Brüder sich schließlich gegenseitig töten, wird ihr Onkel Kreon neuer Herrscher von Theben. Polyneikes’ und Eteokles’ Schwester Antigone ist entsetzt, als Kreon verfügt, dass Polyneikes als Verräter nicht bestattet werden darf – sondern seine Leiche vor den Toren der Stadt den Vögeln und Hunden Fraß sein soll. Weder die von Kreon angedrohte Todesstrafe noch Warnungen ihrer Schwester Ismene können Antigone beirren: Sie beruft sich auf göttliches Gesetz, das Ehrung des Toten verlangt und über jeglichem von Menschen erlassenen Gesetz zu stehen habe. Im Staub vollzieht Antigone das Totenritual an der Leiche ihres Bruders – voll Überzeugung, das Richtige zu tun. Ihr gegenüber aber steht ein König, der ebenfalls keinen Zweifel an seiner Entscheidung hat. Kreon bestraft seine Nichte Antigone: Sie wird lebendig in ein Felsengrab eingeschlossen. Die Stimmung in Theben beginnt sich zu wenden. Und dann warnt der blinde Seher Teiresias Kreon vor dem Zorn der Götter ...
Sophokles (496-406 v. Chr.) schrieb über 100 Bühnenwerke, von denen nur sieben Tragödien und ein Satyrspiel die Jahrtausende überlebt haben. Drei dieser Dramen (König Ödipus, Ödipus auf Kolonos und Antigone) beleuchten das Schicksal des Königshauses von Theben – die Fragen nach dem Kreislauf von Schuld und Sühne, nach Recht und Unrecht, nach Gesetzgebung, menschlicher Fehlbarkeit und dem Ringen um Selbsterkenntnis haben auch nach über zweitausend Jahren ihre Dringlichkeit nicht verloren.
Regie führt Charlotte Zilm, die in Dortmund bereits erfolgreich „Die Kleinbürgerhochzeit“ inszeniert hat. Erstmalig wird auch der Dortmunder Sprechchor bei einer Inszenierung mit auf der Bühne stehen.
Inszenierung: Charlotte Zilm
Bühne: Kathrine von Hellermann
Kostüme: Yvette Schuster
Video: Daniel Hengst
Licht: Rolf Giese
Dramaturgie: Anne-Kathrin Schulz
Choreinrichtung: Mirjam Schmuck, Christoph Jöde
Regieassistenz: Tilmann Oestereich
Ausstattungsinspizienz: Valerie Gasse
Inspizienz: Klaus Kudert
Soufflage: Daniela Stivelli
Ismene: Bettina Lieder
Antigone: Uta Holst-Ziegeler
Polyneikes: Sebastian Graf
Wächter: Christoph Jöde
Kreon, König von Theben: Uwe Schmieder
Haimon, sein Sohn: Frank Genser
Teiresias, Seher: Sebastian Graf
Chor der Bürger Thebens: Dortmunder Sprechchor
Chorführer: Christoph Jöde