Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater Bremen: „Kleiner Mann – was nun?“ nach dem Roman von Hans Fallada Theater Bremen: „Kleiner Mann – was nun?“ nach dem Roman von Hans Fallada Theater Bremen:...

Theater Bremen: „Kleiner Mann – was nun?“ nach dem Roman von Hans Fallada

Premiere Donnerstag, 27. Februar, um 19.30 Uhr im Theater Goetheplatz. -----

Johannes Pinneberg und seine Freundin Emma, genannt Lämmchen, erfahren, dass ein Kind unterwegs ist. Dabei stehen die Zeiten für Nachwuchs denkbar schlecht – Wirtschaftskrise, Inflation, Massenarbeitslosigkeit.

Mit kindlichem Optimismus wollen die jungen Liebenden allen Widrigkeiten begegnen und starten nach einer Blitzheirat in eine gemeinsame Zukunft. Dennoch stellen die ökonomischen Zwänge das kleine private Glück bald auf die Probe. Pinneberg verliert seine Stelle, und nicht nur diese, sondern auch weitere. Das Wohlergehen der kleinen Familie steht auf dem Spiel. Dass Pinneberg an den Verhältnissen nicht vollends zerbricht, verdankt er Lämmchen. Unerschütterlich ist ihr Glaube an die Liebe, ungebrochen ihre Lebenskraft. Sie steht für Hoffnung, die nicht stirbt, auch wenn die Abwärtsspirale sich unaufhaltsam dreht…

 

Hans Fallada erzählte in seinem 1932 erschienenen Roman eine Geschichte der Angst – der Angst vor dem sozialen Abstieg und dem Ausgeschlossen-Sein aus der Gesellschaft. Er traf damit traf den Nerv der Zeit; die weltweite Arbeitslosigkeit während der Weimarer Republik stürzte Millionen von Menschen ins Verderben. In den Beschreibungen von Pinnebergs Ängsten erkannten sich seither viele Menschen wieder, spiegelten und spiegeln sie doch die Ängste des kleinen Angestellten: die Angst vor Fehlern im beruflichen Alltag, die Panik vor Jobverlust, die Sorge um Wohnungs- und Existenzsicherung und schließlich den Zerfall der Selbstachtung während der Arbeitslosigkeit.

 

„Kleiner Mann – was nun?“ bedeutete Falladas literarischen Durchbruch. Der morphium- und alkoholabhängige Autor, der mehrfach in geschlossenen Anstalten und im Gefängnis saß, wurde damit nach jahrelanger Erfolglosigkeit auf einen Schlag berühmt.

 

Klaus Schumacher inszenierte in Bremen in der vergangenen Spielzeit bereits Büchners „Woyzeck“ in der Fassung von Tom Waits und Kathleen Brennan sowie „Buddenbrooks“ nach Thomas Mann. Zudem war er zwischen 2000 und 2004 Leiter des Kinder- und Jugendtheaters Moks. Seit der Spielzeit 2005/2006 leitet Klaus Schumacher die Sparte Junges Schauspielhaus am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. 2006 erhielt er den ersten Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ als bester Kinder– und Jugendtheaterregisseur.

 

Regie: Klaus Schumacher

Bühne: Katrin Plötzky

Kostüme: Karen Simon

Musik: Stefan Ulrich, Tobias Vethake

Dramaturgie: Regula Schröter

 

Mit: Annemaaike Bakker, Martin Baum, Peter Fasching, Betty Freudenberg, Guido Gallmann, Irene Kleinschmidt, Siegfried W. Maschek, Stefan Ulrich, Tobias Vethake, Simon Zigah

 

Weitere Termine unter www.theaterbremen.de

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑