Clavigo steht zwischen dem unsentimentalen Carlos und Maries Bruder Beaumarchais, der von ihm ein treues Festhalten am kleinbürgerlichen Glück verlangt; aus Reue und Angst vor Rache bekennt er sich daraufhin zu seinem Verlöbnis. Doch Carlos will den begabten Freund vorm Versinken in Mittelmäßigkeit bewahren; er rät ihm zu mehr Skrupellosigkeit und kann Clavigo zu einem neuerlichen Treuebruch überreden – mit fatalen Folgen.
Mit ihrem Thema – Karriere, und welchen Einsatz ist sie wert? – besitzt die 1774 uraufgeführte Tragödie eine bis heute eindrucksvolle Modernität.
Für die Szenische Ausarbeitung eines Regiekonzepts von Peter Carp zeichnet
Stefan Otteni verantwortlich. Wegen eines Todesfalls in der Familie hat der ursprünglich verpflichtete Regisseur Peter Carp die Regie an seinen Kollegen abgegeben. Dem Bonner Publikum ist Otteni u.a. durch seine erfolgreichen Inszenierungen von DER STURM von William Shakespeare (2006) und WOYZECK von Georg Büchner (2005) ein Begriff.