Mangels Alternativen gehen sie jeden Abend ins Salsa-Drom, wo niemand die leiseste Ahnung davon hat, was Salsa überhaupt ist. So kann es nicht bleiben. Ry jedenfalls möchte nicht als Klon seines Umfelds in der Schublade versauern, in die er hineingeboren wurde: Heirat, Eigenheim auf Kredit, selbstinstallierte Sanitäranlagen, reingewaschene Hände, Kinder, nein! Ry will weg. Aber wohin eigentlich genau – und was dann? Und würde Weggehen wirklich etwas ändern?
Je länger die Jugendlichen ihre Zukunftspläne diskutieren, desto verworrener erscheint die Situation und desto mehr schwindet ihre Entschiedenheit. Und so zögern sie ihren Entschluss noch ein bisschen heraus und genießen die verheißungsvolle Aussicht zukünftiger Erfolge. Es wird viel geredet, wenig ernst gemeint; alles erscheint möglich und nichts wirklich. Die Figuren leben im Konjunktiv. Außerhalb von Zeit und Raum kreisen sie wie Globen schwerelos um sich selbst und leiden zunehmend an der Qual der Wahl. Doch dann droht die spielerische Leichtigkeit aus dem Ruder zu laufen, als die vier plötzlich eine Pistole finden und sich die Frage stellen, was damit wohl alles anzufangen wäre: »Vorsicht! Realität!«
David Gieselmann, dessen Stück Falscher Hase im Februar 2011 erfolgreich im Theater am Alten Markt uraufgeführt wurde, schrieb und inszenierte Die Globen vor mehr als zehn Jahren. Unter der Regie von Simone Younossi wird der Text nun seine Zweitaufführung im TAMZWEI erleben.
Inszenierung Simone Sima Younossi
Bühne und Kostüme Julia Rösler
Dramaturgie Franziska Betz
Mit Julia Friede, Norman Grüß, Niklas Herzberg, Charlotte Puder