„Shakespeare-Texte sind für mich auch Projektionsflächen, Bilder, die aus extremen Ängsten und Gefühlen entstehen und beim Zuschauer ein eigenes Kopfkino auslösen. In Macbeth und Lady Macbeth habe ich unzählige Ehepaare gesehen, die mit Angst umgehen. Angst ist für mich das essentielle Thema in ‚Macbeth’“.
Macbeth kommt als Feldherr aus dem Krieg, das Töten war sein Geschäft. Seine Frau, Lady Macbeth, hat ein Kind verloren, die Ehe ist ohne Nachkommen. Den Stimmen der Hexen kann das Paar nicht
widerstehen: Macbeth soll König sein – aber um welchen Preis? Getrieben vom Überlebenswillen sieht
Macbeth nur einen Ausweg aus seiner Angst: ganz nach oben kommen. Er tötet König Duncan im Schlaf
– und wählt damit seinen eigenen Tod. Denn dieser erste Mord zieht zwanghaft weitere Morde nach sich,
und auf dem angemaßten Thron begegnet das Paar seinen Dämonen. Unaufhaltsam führt beider Weg in
die Selbstzerstörung, und erst im Angesicht des Todes erkennt Macbeth die Sinnlosigkeit seines Überlebenskampfes: „Morgen und Morgen und Morgen schleicht sich von Tag zu Tag so langsam hin zur letzten Silbe der beschriebnen Zeit, und alle unsre Gestern leuchten heim die Irren in den Tod aus Staub. Aus, kurzes Licht. Das Leben ist ein Schatten und der wandert, ein armer Spieler nur, der seine Stunde auf einer Bühne auf- und abgeht und sich quält, und dann ist er verscholln: ein Märchen ist es, erzählt von nem Idioten voll Schall und Wut, ganz ohne Sinn.“
Deutsch von Thomas Brasch
In einer Fassung von Luk Perceval
Koproduktion mit der Ruhrtriennale
Regie Luk Perceval
Bühne Annette Kurz
Kostüme Ilse Vandenbussche
Licht Mark Van Denesse
Musik Lothar Müller
Choreografie Ted Stoffer
Dramaturgie Susanne Meister
Ensemble Bruno Cathomas (Macbeth), Julius Feldmeier (Macduff), Rabea Lübbe (Lady Macduff), Peter
Maertens (Duncan), Thomas Niehaus (Lennox), Maja Schöne (Lady Macbeth), Alexander Simon
(Banquo) sowie Cristina Czetto, Angela Kecinski, Stefanje Meyer, Gabriele Pilhofer, Yvonne Rennert,
Regina Rossi, Andrea Sander u.a.
Weitere Vorstellung am 30. Oktober und 8. November jeweils um 20 Uhr
Eintritt Premiere 66 / 55 / 44 / 27 Euro / ermäßigt 12 Euro
Eintritt Vorstellungen 48 bis 13 Euro / ermäßigt 9 Euro