Mit dem europäischen Hörspielprojekt #Décaméron-19 nach „Il Decamerone“ von Giovanni Boccaccio ist jetzt ein reines Audio-Format online. Das von dem französischen Regisseur Sylvain Creuzevault initiierte Projekt bringt Künstlerinnen und Künstler zu einer gemeinsamen Erzählung des europäischen Kanons als Zeichen der Solidarität zusammen: Wo auch immer sie sich befinden, sind sie gebeten, eine der 100 Geschichten aus „Il Decamerone“ in ihrer Muttersprache aufzunehmen. Alle Beiträge werden von Sound Artists bearbeitet und sind u.a. auf thalia-theater.de/decameron zu hören und auf Deutsch nachzulesen. Jeden Morgen um 10 Uhr (Mo-Fr) kommt eine neue Geschichte dazu.
Neben prominenten französischen Künstlerinnen und Künstlern wie Julien Gosselin, Louis Garrel, Jean-Luc Godard oder Valeria Bruni Tedeschi sind als Partner auch das Théâtre de l’Odéon in Paris und das Wiener Burgtheater dabei. Aus dem Ensemble des Thalia Theater werden zu hören sein: Julian Greis, Pascal Houdus, Marie Jung, Björn Meyer, Karin Neuhäuser, Christiane von Poelnitz, Toini Ruhnke, Cathérine Seifert, Steffen Siegmund, André Szymanski und Tilo Werner.
International ist inzwischen auch die Poesie-Ambulanz, wo täglich ein neues Video mit kurzen Gedichten, Lesungen oder Liedern von Ensemblemitgliedern oder befreundeten Künstlerinnen und Künstlern erscheint. Mit dabei ist u.a. das Team der Koproduktion „Hereroland“ aus Namibia und der russische Starregisseur Kirill Serebrennikov.
Ein neues Video-Format zeigt literarische Miniaturen mit dem Thalia-Ensemble. Unter dem Titel Einzelversammlung. Max Frisch aus dem Home Office lesen Schauspielerinnen und Schauspieler einzeln und doch zusammen Fragmente aus Max Frischs „Der Mensch erscheint im Holozän“ und aus seinem berühmten Fragebogen.
In der abendlichen Programmschiene The Rest Is Missing ist täglich um 19 Uhr für 24 Stunden eine Aufzeichnung von aktuellen und herausragenden vergangenen Thalia Produktionen zu sehen. Je nach Verfügbarkeit sollen hier weiterhin, nach „L‘Ecole des Femmes“ vom Pariser Théâtre de l’Odéon, auch Aufzeichnungen von europäischen Partnertheatern gezeigt werden.
Am 25. April sollte Network in der Regie von Jan Bosse Premiere feiern, die Bühnenfassung des gleichnamigen Films von 1976. Die medienkritische Satire ist einer der Lieblingsfilme von Hamburgs Senator für Kultur und Medien, Carsten Brosda. Aus aktuellem Anlass ist daher am Premierenabend ein vom Regisseur kommentierter Einblick in die noch digital stattfindenden Proben zu sehen, gefolgt von einem exklusiven Gespräch zwischen Carsten Brosda und Thaila-Intendant Joachim Lux über Kultur und Medien in Zeiten von Corona.
Wer bei den Lessingtagen im Januar 2020 das umjubelte Konzert-Gastspiel „Zugvogelmusik“ verpasst hat, kann sich die Highlights jetzt nachträglich im Rahmen von „The Rest Is Missing“ ansehen. „Best Of Zugvogelmusik 2020“ ist ein 30- minütiger Zusammenschnitt mit internationalen Musikerinnen und Musikern aus Ländern entlang der Flugroute der Zugvögel, von Island bis Kamerun.
Das aktuelle Streaming-Programm ab 20. April:
#thaliadigital: The Rest Is Missing
Täglich um 19 Uhr auf thalia-theater.de/ondemand, danach für 24 Stunden verfügbar
Mo, 20. April
Die Odysee. Eine Irrfahrt nach Homer
Regie: Antú Romero Nunes
Premiere 20. Mai 2017
Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2018
Di, 21. April 2020
Moby Dick
nach Herman Melville
Regie: Antú Romero Nunes
Premiere 6. September 2013
Mi, 22. April 2020
Woyzeck
nach Georg Büchner
von Tom Waits, Kathleen Brennan und Robert Wilson
Regie Jette Steckel
Premiere 23. Januar 2010
Do, 23. April | Konzertfilm
Best of Zugvogelmusik 2020
von Jochen Kühling
Ausschnitte aus dem Gastspiel des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer
in Kooperation mit Run United Music bei den Lessingtagen, Thalia Theater, 27. Januar 2020
ca. 30 min
Fr, 24. April 2020 | mit engl. Untertiteln
Die Tragödie von Romeo und Julia
von William Shakespeare
Regie Jette Steckel
Premiere 6. September 2014
FAUST-Theaterpreis in der Kategorie „Regie Schauspiel“ 2015
Thalia International
Sa, 25. April 2020 | statt der geplanten Premiere „Network“
NetWork in Progress. Ein Blick hinter die virtuellen Kulissen. Mit Regisseur Jan Bosse
Im Anschluß Gespräch zwischen Carsten Brosda (Senator für Kultur und Medien) und
Joachim Lux (Intendant Thalia Theater): Kultur und Medien in Zeiten von Corona.
So, 26. April | anlässlich der Einladung zum abgesagten Festival Radikal Jung
Der Boxer
nach dem Roman von Szczepan Twardoch
Regie Ewelina Marciniak
Uraufführung am 19. September 2019
Änderungen vorbehalten. Das Online-Programm der Woche ab 27. April wird zeitnah auf der Website thalia-theater.de/restismissing veröffentlicht.