Uwe Scholz gehört zu den wenigen deutschen Choreografen von Weltruhm. Seine „neoklassischen“ Arbeiten sind im Repertoire vieler internationaler Ballettcompagnien. Neben diesen sinfonischen, meist für großes Ensemble konzipierten Werken war Scholz auch ein Meister der kleinformatigen Besetzung.
Das Ballett Koblenz will gerade diesen Scholz auch dem Publikum wieder zugänglich machen, da die Reduzierung auf die abstrakten Werke der Vielfalt des choreografischen Schaffens von Uwe Scholz nicht gerecht wird.
Mit „Tausend Grüße“ wird Bellettdirektor Steffen Fuchs auch zu seinen eigenen choreografischen Wurzeln zurückkehren, denn natürlich haben ihn die vielen Jahre der Zusammenarbeit mit Scholz in der Entwicklung seiner choreografischen Sprache geprägt.
TAUSEND GRÜSSE
Ballettabend gewidmet Uwe Scholz (1958–2004) - Ein TANZFONDS ERBE Projekt
DIE 1000 GRÜSSE
Musik: Robert Schumann, Choreografie: Uwe Scholz
DANS LA MARCHE
Musik: Udo Zimmermann, Choreografie: Uwe Scholz
SUITE FÜR ZWEI KLAVIERE NR. 2
Musik: Sergei Rachmaninow, Choreografie: Steffen Fuchs
Die ästhetische und stilistische Vielfalt der Tanzszene in Deutschland ist das Ergebnis einer über 100-jährigen Entwicklung und der Weltruf von Künstlerpersönlichkeiten wie etwa Mary Wigman, Dore Hoyer, Tatjana Gsovsky, Rudolf Laban, William Forsythe oder Pina Bausch nahm seinen Ausgang von Wirkungsstätten des Tanzes in Deutschland. Dennoch stellt der moderne Tanz in Deutschland eine Kunstsparte mit weithin unerschlossener Geschichte und nur begrenzter öffentlicher Sichtbarkeit dar. Die Sicherung, Aufarbeitung und Vermittlung des Kulturerbes »Tanz im 20. Jahrhundert« wird sowohl auf deutschen Bühnen wie in hiesigen Ausbildungsstätten bislang vernachlässigt.
In der Tanzszene besteht ein großes Interesse daran, das Erbe des Tanzes in Deutschland besser zu vermitteln – sowohl mit Blick auf das breite Publikum wie auch hinsichtlich der Ausbildung von Tänzern und Choreografen. Momentan sind jedoch weder öffentlich geförderte Tanzbühnen und -compagnien noch freischaffende Künstler dazu in der Lage, eine solche zusätzliche Aufarbeitung zu leisten.
Vor diesem Hintergrund richtete die Kulturstiftung des Bundes einen mit 3,7 Millionen Euro ausgestatteten Fonds für das kulturelle Erbe des Tanzes in Deutschland ein. Der Fonds soll den Grundstein legen für eine gleichermaßen systematische wie exemplarische Aufarbeitung der Geschichte des modernen Tanzes in Deutschland. Die Tanzszene ist eingeladen, sich künstlerisch mit der facettenreichen deutschen Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts, ihren herausragenden Werken und Protagonisten auseinanderzusetzen. Der Art der Annäherung sind dabei kaum Grenzen gesetzt.
TANZFONDS ERBE fördert künstlerische Formate, die sich wichtigen choreografischen Positionen, Schlüsselwerken und Themen des Tanzes im 20. Jahrhunderts widmen. Die Mitglieder der Jury – Prof. Rose Breuss, Gabriele Naumann-Maerten, Prof. Martin Puttke, Dr. Christiane Theobald, Prof. Dr. Christina Thurner – haben am 24. Januar 2013 über die Anträge entschieden.
„Besonders gefreut hat uns die Beteiligung relativ vieler Stadt- und Staatstheater am Tanzfonds Erbe“, so Hortensia Völckers, künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes. „Das garantiert, dass wichtige Choreografien des 20. Jahrhunderts vor dem Vergessen bewahrt werden und ein vergleichsweise großes Publikum erreichen.“
Gefördert von TANZFONDS ERBE – Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes