Don Giovanni ist der Inbegriff des unwiderstehlichen Verführers, der unbeschwert von einer Eroberung zur nächsten eilt und auch nicht davor zurückschreckt, den Vater seiner jüngsten Flamme im Duell zu töten. Treibende Kraft des Geschehens sind jedoch die auf ihn fixierten Frauen. Von ihnen wird Giovanni nicht wirklich geliebt, vielmehr ist er Spiegel- und Projektionsfläche ihrer Bedürfnisse: die in strenger väterlicher Obhut erzogene Donna Anna sucht in ihm das Abenteuer, die allen Bindungen entflohene Donna Elvira emotionale Stabilität, das Unterschichtenmädchen Zerlina den sozialen Aufstieg. Sie machen es dem Verführer leicht, entwickeln sich jedoch zu wahren Rache-Engeln, als sie ihn nicht halten können.
Nach Berlioz‘ Fausts Verdammnis und Bergs Wozzeck ist es die dritte Produktion der Leitenden Regisseurin Andrea Moses in dieser Spielzeit, als Übernahme einer Inszenierung des Theaters Bremen, die dort im Februar 2010 Premiere hatte.
Musikalische Leitung: Antony Hermus,
Regie: Andrea Moses,
Bühne und Kostüme: Christian Wiehle,
Choreografie: Jacqueline Davenport,
Chor: Johannes Knecht,
Dramaturgie: Hans-Georg Wegner, Moritz Lobeck
Don Giovanni: Shigeo Ishino,
Donna Anna: Simone Schneider,
Don Ottavio: Atalla Ayan,
Komtur: Matthias Hölle,
Leporello: André Morsch,
Donna Elvira: Rebecca von Lipinski,
Zerlina: Pumeza Matshikiza,
Masetto: Ronan Collett