Sue Jin Kang, die im Jahr 1986 zum Stuttgarter Ballett kam und von Ballettintendant Reid Anderson
im Jahr 1997 zur Ersten Solistin ernannt wurde, ist eine der profiliertesten und beliebtesten Tänzerinnen des Stuttgarter Balletts. Als große dramatische Ballerina hat sie nicht nur ihr Stuttgarter
Publikum sondern auch Zuschauer auf der ganzen Welt bezaubert. Ihr Repertoire umfasst eine
Vielzahl an führenden Rollen in klassischen, neoklassischen und zeitgenössischen Stücken. Allen
voran ihre Interpretation der großen Handlungsballette John Crankos hat ihr einen Platz im Pantheon
der großen Tänzer des Stuttgarter Balletts beschert; hierfür erhielt sie im Jahr 2007 den John-Cranko-
Preis, verliehen von der John Cranko Gesellschaft.
Im Jahr 1999 gewann sie den „Oscar“ des Tanzes, der Prix Benois de la Danse für ihre Leistung in der Titelrolle von John Neumeiers Die Kameliendame. In ihrer Heimat wird Sue Jin Kang verehrt, denn sie ist einer der ersten Koreanerinnen, die es an die Spitze einer führenden europäischen Ballettcompagnie geschafft hat. 2007 erhielt sie die National-Medaille ihres Landes (Nr. 17116) und war bis jetzt die einzige Tänzerin, die den Koreanischen „Ho-Am“-Preis – der für „herausragende Beiträge in den Bereichen Wissenschaft und Kultur“ verliehen wird – erhalten hat.
Mit fast 100 Tänzern ist das Koreanische National Ballett eine der größten Compagnien in Asien und
die älteste Ballettkompanie in Südkorea. Das überwiegend klassische Repertoire umfasst Werke von
Marius Petipa bis hin zu George Balanchine. Vorstellungen finden im Seoul Arts Center statt, ein
Performing Arts Complex mit u.a. einem Opernhaus mit 2.300 Plätzen.