Die auf den historischen Cyrano, einen als Schriftsteller bekannten und als Abenteurer populären Zeitgenossen Molières, zurückgreifende Titelfigur ist in Deutschland vor allem durch die Verfilmung mit Gérard Depardieu bekannt geworden.
Erzählt wird die Geschichte des Haudegens Cyrano mit der ungewöhnlich großen Nase, der in seine Cousine Roxane verliebt ist. Roxane ist ganz vernarrt in die Poesie, sie liebt schöne (Liebes-) Gedichte über alles – Worte sind es, mit denen sie verführt werden möchte. Cyrano ist ein virtuoser Poet. Selbst den Fechtkampf mit seinen Gegnern gestaltet er als Gedicht. So gut er kämpfen und dichten kann, so sehr mangelt es ihm jedoch an Selbstbewusstsein: Wegen seiner in einer großen Nase begründeten vermeintlichen Hässlichkeit wagt er es nicht, Roxane seine Liebe zu offenbaren.
Als sich zwischen dem attraktiven Christian und Roxane mehr als nur Freundschaft entwickelt, stellt Cyrano dem in der Poesie gänzlich phantasielosen Rivalen sein poetisches Talent zur Verfügung. Er schreibt der geliebten Roxane im Namen Christians gefühlvolle Liebesbriefe und dichtet unter ihrem Balkon romantische Verse. Roxane, betört von den schönen Worten, gibt sich beglückt dem vermeintlichen Poeten Christian hin. Ehe noch Roxane erkennen kann, dass ihr Geliebter bei allen Vorzügen eine literarische Niete ist, muss dieser in den Krieg und stirbt. Die bitter enttäuschte Roxane geht ins Kloster. Doch Cyrano besucht sie regelmäßig ...
Cyrano – von Edmund Rostand eigentlich mit über 100 Rollen geschrieben – wird in der Fassung von Jo Roets von drei Spielern gespielt. Mit ebenso virtuosen Fechtkämpfen wie Rollenwechseln und mit den schönsten Liebesgedichten ist ein spielfreudiges Jugendstück über die Liebe und ihre Widrigkeiten entstanden.
Regie: Boris Knop
Bühnenbild und Kostüme: Kerstin Bayer
Fechttrainer: Benjamin Armbruster
Dramaturgie: Michael Jezierny
Mitwirkende: Nicola Schößler (Roxane), Marek Sarnowski (Christian und weitere Rollen), Johann Schibli (Cyrano)