Bald stellt sich heraus, dass es sich um denselben Mann handelt. Fernando hatte einst Cäcilie geheiratet und mit ihr eine Tochter bekommen, sich dann aber gelangweilt. Bei einem seiner Streifzüge in die Umgebung lernte er die Baronesse Stella kennen und verliebte sich in sie. Er verließ Frau und Kind und lebte einige Jahre mit Stella zusammen, bis ihn abermals das Bedürfnis nach Abwechslung überkam und er auch Stella verließ. Als Fernando seiner Wanderschaft müde und liebeshungrig zurückkehrt, beide Frauen vorfindet, sich in beide wieder verliebt, und keine der Frauen die jeweils andere ausstechen will, drängt der fünfte Akt auf eine rasche und klare Lösung. Doch Goethe empfand die Konstellation 1775 als reizvoll, und so versprechen sich die Figuren glückselig die Ehe zu dritt.
Gegen dieses skandalöse Happy End liefen die Zeitgenoss/innen Sturm. Wie schon Goethes Werther verstoße Stella „gegen alle Grundsätze der christlichen Religion, der biblischen und philosophischen Moral, der bürgerlichen Verfassungen, ja des gesunden Menschenverstandes“. Und Goethe sah sich gezwungen, den Dramenschluss doch noch zur Tragödie umzuarbeiten.
Regisseur Robert Gerloff ist Spezialist für komödiantische Lesarten und entfesselte Figuren. Zuletzt inszenierte er am Residenztheater München, in Basel, Essen und Oldenburg. Stella ist seine erste Inszenierung in Wien.
Regie Robert Gerloff
Bühne Gabriela Neubauer
Kostüme Johanna Hlawica
Musik Cornelius Borgolte
Dramaturgie Veronika Maurer
mit Hanna Binder (Stella), Bettina Ernst (Cäcilie), Sofie Gross (Lucie), Andreas Patton (Fernando), Doris Weiner (Postmeisterin), Günther Wiederschwinger (Verwalter/Postillon), Constanze Winkler (Annchen/Bedienter)
Premiere im Volx/Margareten, danach in den Bezirken:
MI 03. MAI 2017 19.30
12., Theatersaal Längenfeldgasse
FR 05. MAI 2017 19.30
20., VZ Brigittenau
SO 07. MAI 2017 19.30
21., VZ Großfeldsiedlung
MI 10. MAI 2017 19.30
4., Theater Akzent
DO 11. MAI 2017 19.30
4., Theater Akzent