In den USA erreichte die Wirtschaft in den Jahren 1932/1933 ihren Tiefpunkt, erholte sich zur Mitte des Jahrzehnts, wurde aber erst durch den Kriegseintritt 1941 und die dadurch nötige Rüstungsproduktion wieder stabilisiert.
Arthur Miller verknüpft in „Der große Knall" in einer revueartigen Szenenfolge die großen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der Zeit mit den Erfahrungen seiner eigenen Familie. Dabei zeigt er die Auswirkungen der Wirtschafts-Depression um 1930 auf die Menschen, ihren Alltag, ihr Zusammenleben und ihre Gefühle. Millionäre nehmen sich das Leben, ehemals große Geschäftsleute müssen sich mühselig durchschlagen, der vielberufene kleine Mann schleppt sich zwischen Sozialamt und der Suche nach ein bisschen Arbeit dahin. Die Devise lautet: Nur nicht verhungern.
Mit Hilfe eines Zeitraffers eilt Arthur Miller durch ein Dutzend Jahre und viele Handlungsorte, in deren Mittelpunkt der wirtschaftliche und soziale Absturz der Familie Baum steht. Für sie wie für viele andere Menschen, die mit ihrem Schicksal verflochten sind, ist der amerikanische Traum endgültig ins Trauma gekippt. Arthurs Millers Blick zurück auf das Elend und die Verzweiflung der Depressionsjahre offenbart dabei aber auch einen Kern amerikanischer Lebensweise und Politik, in der Optimismus und Überlegenheitsanspruch nicht nur zur nationalen Pflicht erklärt werden, sondern sich auch in den Menschen als ein sich immer wieder behauptender Überlebenswille manifestieren.
Angeregt durch das Buch „Hard Times" von Studs Terkel, einer Sammlung von Interviews mit Zeitzeugen der großen Depression, hat Arthur Miller „Der große Knall“ in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts geschrieben. Im Frühjahr 1980 stellte er das Werk einem New Yorker Theater des Off-Off-Broadway für eine Preview-Serie zur Verfügung, ehe im selben Jahr in Charleston (South Carolina) die offizielle Premiere folgte.
Regie: Wolfgang Quetes
Musikalische Leitung: Wolfgang Schmidtke
Bühne: Manfred Kaderk
Kostüme: Anke Drewes
Dramaturgie: Wolfgang Türk
Mitwirkende:
Regine Andratschke (Fanny, Esther Margolies, Irene), Kathrin-Marén Enders (Diana Morgan, Doris Gross, Lucy, Lucille), Christiane Hagedorn (Isabel, Edie, Frieda, Jazzsängerin), Stefanie Kirsten (Rose Baum), Matthias Caspari (Arthur Clayton, Sidney Margolies), Bernhard Glose (Clarence, Tony, Joe, Rudy, Toland), Peter Jahreis (Jesse Livermore, Dugan, Mann mit Eimer), Wolf-Dieter Kabler (Arthur Robertson, Sheriff, Ryan), Johannes-Paul Kindler (Dr. Rosmann, William Durant, Henry Taylor, Banks, Isaac, Kapush, Stanislaus), Marek Sarnowski (Lee Baum), Johann Schibli (Moe Baum), Wendelin Starcke-Brauer (Großvater, Matthew R. Bush), N.N. (Frank, Ralph, Kellner, u.a.)
Weitere Vorstellungen im März:
Freitag, 05. März, 19.30 Uhr
Mittwoch, 10. März, 19.30 Uhr
Sonntag, 14. März, 17.00 Uhr
Dienstag, 16. März, 19.30 Uhr
Samstag, 20. März, 19.30 Uhr
Mittwoch, 24. März, 19.30 Uhr
Freitag, 26. März, 19.30 Uhr
Dienstag, 30. März, 19.30 Uhr