Jelineks Mutter plant die Karriere ihrer Tochter als musikalisches Wunderkind, das Klavier-, Gitarren-, Flöten- und Geigenunterricht erhält. Mit 13 Jahren wird sie ins Konservatorium Wien aufgenommen und studiert Orgel, Klavier, Blockflöte und später auch Komposition. Parallel dazu absolviert sie die Mittelschulausbildung.
Nach der Matura hat sie einen ersten psychischen Zusammenbruch. Sie belegt jedoch für einige Semester Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Universität Wien, bis sie 1967 das Studium wegen Angstzuständen abbricht. Sie lebt ein Jahr lang zu Hause in völliger Isolation.
In dieser Zeit beginnt sie zu schreiben. Ihre ersten Gedichte werden in Zeitschriften und kleinen Verlagen gedruckt. Der literarische Durchbruch gelingt ihr 1975 mit dem Roman „Die Liebhaberinnen“, der marxistisch-feministischen Karikatur eines Heimatromans.
Die Uraufführung des Stücks „Burgtheater“ wird 1985 der erste grosse Skandal um Jelinek. Das Drama setzt sich mit der NS-Vergangenheitsbewältigung Österreichs auseinander. Jelineks Ruf als Nestbeschmutzerin beginnt sich zu festigen.
1983 erscheint der Roman „Die Klavierspielerin“. Ein weiterer aufsehenerregender Prosatext ist 1989 „Lust“: Jelineks Auseinandersetzung mit den patriarchalischen Machtverhältnissen im Bereich der Sexualität wird als „weiblicher Porno“ skandalisiert.
2003 inszeniert Christoph Schlingensief am Wiener Burgtheater „Bambiland“. Im selben Jahr hat Olga Neuwirths Musiktheater „Lost Highway“ Premiere, zu dem Jelinek das Libretto geschrieben hat. 2005 findet am Burgtheater die Uraufführung von „Babel“ statt, einer Meditation über den Irakkrieg und den Folterskandal in Abu Ghraib.
Regie: Johannes Rieder
Bühne, Kostüme: Beni Küng
Mit: Heidi Maria Glössner
Vorstellungen: 1, 2, 5, 15, 29 Dezember / Weitere Vorstellungen nach Ankündigung