Ein vollkommener, intimer Moment. Intimer, als das Kennenlernen kurz zuvor bei einer Ausstellung, die Taxifahrt, die Bar, der Sex im Hotelzimmer. Sie treffen sich wieder. Und wieder und wieder. Sieben Jahre waren sie Liebhaber, ohne Fragen, ohne Absprachen, aber mit Selbstverständlichkeit. Nur so konnte Pauls Doppelleben funktionieren, in dessen anderer Hälfte er mit Natascha verheiratet war und einen kleinen Sohn namens Max hatte. Mathilde war sein Rettungsanker, an den er sich immer häufiger klammern konnte, je mehr es zwischen ihm und Natascha kriselte.
Doch nach sieben Jahren musste Paul die Stadt verlassen. Weg, zu einer anderen Arbeit an einen anderen Ort, ohne Mathilde. Abschied. Paul begibt sich auf die Suche, nach seinen Zielen und seiner Liebe zu Natascha, die er irgendwo verloren zu haben scheint. Viel mehr jedoch begibt er sich auf die Suche nach jenem Tanz, jenem voll-kommenen, intimen Moment. Doch was er findet, ist nur eine bittere Erkenntnis ...
Leicht wie ein französisches Chanson erklingt die Geschichte von Mathilde und Paul in LE PETIT MAÎTRE. Umso tiefer erscheinen die Verletzungen, die Paul sich selbst und seiner Frau Natascha zusetzt, je weiter er sich in sein Doppelleben verstrickt, bis er daran zugrunde zu gehen droht.
Nino Haratischwili wurde 1983 in Tiflis, Georgien geboren. Sie leitete von 1998 bis 2003 die freie, zweisprachige Theatertruppe (Deutsch, Georgisch) "Fliedertheater" und hatte mit dieser mehrere Auftritte an verschiedenen georgischen Theatern sowie Gastspiele in Deutschland (Bremen). Von 2000 bis 2003 studierte sie Filmregie an der Staatlichen Schule für Film und Theater in Tiflis. Seit 2003 studiert sie Regie an der Theaterakademie Hamburg, ITMF. Nino Haratischwili schrieb mehrere Prosa-texte und Stücke, die sowohl in Deutschland als auch in Georgien gelesen und veröffentlicht wurden.
Die Uraufführungsinszenierung von Z, die sie selbst einrichtete, war mit mehreren Gastspielen u. a. in Hamburg, Heidelberg und Bremen zu sehen. Nino Haratischwili ist zu den Werkstatttagen an der Burg 2006 am Burgtheater Wien eingeladen. Sie lebt als freie Regisseurin und Autorin in Hamburg.
NSZENIERUNG Jette Steckel
BÜHNE Florian Lösche
KOSTÜME Nina von Essen
MUSIKALISCHE BETREUUNG Mark Badur
DRAMATURGIE Horst Busch
REGIEASSISTENZ Annett Hohlfeld
Birte Leest (Pierrot / Mathilde), Mike Olsowski (Paul), Christina Weiser (Natasha), Jürgen Wink (Gulliane), Samia von Arx (Eine Frau)