Die alte Sentenz „Wohin du auch gehst, du entrinnst dir nicht“ könnte ihr als Leitspruch dienen. Komponist und Librettist umkreisen diese zentrale Erkenntnis bohrend wie ihre Figuren:
Zwei Brüder, die nicht wissen, dass sie Brüder sind, und sich in tödlicher Feindschaft bekämpfen. Eine Frau, die den Mord an ihrer Mutter rächen will, stattdessen aber irrtümlich den eigenen Sohn tötet. Eine Meute, die danach giert, andere Menschen leiden zu sehen. Krieg, Feuer, Hass, Verwirrung, Traumata überall. Für die Figuren dieser Oper gibt es kein Entrinnen, weder im Raum noch in der Zeit. Doch auch in diese wüste Welt scheint die Liebe. Aber sie bringt keine Rettung, sondern nur den Tod.
Damit setzt Intendant und Regisseur Martin Schüler die Reihe seiner semiszenischen Inszenierungen fort. Die musikalische Leitung hat Thomas Kalb. Gesungen wird in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Gundula Martin entwarf einen Bühnenraum, der das Geschehen wie in einem Brennglas konzentriert: einen Ort, der alle Akteure zusammen bringt, ohne sie zu vereinen. Rache, Eifersucht und traumatische Gewalterfahrungen beherrschen die Figuren. Im Flächenbrand dieser Gefühle hat die Flamme der Liebe nur eine kleine Chance
In den Hauptpartien sind zu erleben: Theodor Carlson (Graf Luna), Jens Klaus Wilde (Manrico), Carola Fischer / Heidi Jütten (Azucena), Anna Sommerfeld (Leonora), Tilmann Rönnebeck/ Hans-Peter Scheidegger (Ferrando)
Die nächsten Vorstellungen: 26. April, 19.30 Uhr; 2. Mai, 19.30 Uhr
Karten: Für die Premiere und die weiteren Vorstellungen gibt es noch Karten.
Ticket-Telefon 01803 / 44 03 44 (9 Cent/Min.)