Tief verwurzelt in den jüdischen Traditionen, lebt er Anfang des Jahrhunderts in dem kleinen Dorf Anatevka in der russischen Ukraine mit seiner Frau und seinen heiratsfähigen Töchtern. Als seine drei ältesten Töchter die von einer Heiratsvermittlerin ausgesuchten Ehemänner ablehnen und sich selbstständig und eigensinnig ihre Männer wählen, gerät sein Lebensbild ins Wanken. Das Broadway-Erfolgsmusical „Anatevka“ (Originaltitel „Fiddler on the Roof“) von 1964 ist trotz seiner mitreißenden Songs kein typisches Musical, es gibt keinen Glamour und keine Showeinlagen, stattdessen kommt außer den mit Witz und Lebenslust im Existenzkampf gezeichneten Charakteren auch ihre unsichere politische Situation im russischen Zarenreich vor. Am Ende werden die angedrohten Pogrome Realität, die Juden müssen ihr Schtetl verlassen und stehen vor einer ungewissen Zukunft. Diese existentielle Erfahrung des Ausgegrenztseins ist bis heute immer wieder von erschreckender Aktualität.
„Anatevka“ ist eine Produktion der Bürgerbühne mit 27 Dresdner Bürgerinnen und Bürgern zwischen elf und vierundachtzig Jahren, die erstmals auf der großen Bühne spielen, singen und tanzen. Für die Musik zuständig sind die Dresdner Kapellsolisten unter der Leitung von Helmut Branny. Das 1994 gegründete Kammerorchester besteht aus Musikern der berühmten Sächsischen Staatskapelle Dresden und der Dresdner Philharmonie. Regie führt die Österreicherin Heidelinde Leutgöb, die seit 2007 das Junge Schauspiel Hannover leitet.
Eine Koproduktion mit den Dresdner Musikfestspielen
Mit: Lilian Ackermann, Lisa Altstadt, Rosemarie Budde, Kristina Eichhorn, Lotta Hackbeil, Franziska Hauer, Charlotte Kaiser, Carolina Kanig, Werner Koch, Gerd Laubenthal, Hella Leske, Thomas Mende, Milena Michalek, Jörg Müller, Ferdinand Nowitzky, Stella Nyarko, Claudius Pardula, Nancy Pönitz, Anna-Sophia Renz, André Schön, Ulrike Schüler, Paul Spittler, Martin Teuber, Martin Weigert, Werner Werz, Matthias Wiegand und den Musikern der Dresdner Kapellsolisten
Regie: Heidelinde Leutgöb
Musikalische Leitung: Helmut Branny
Musikalische Einstudierung: Thomas Mahn
Musikalische Arrangements: Manfred Grafe
Bühne: Renate Schuler
Kostüm: Sabine Hilscher
Choreografie: Hannes Muik
Dramaturgie: Bettina Schültke