Die Terroristin Olga unterstützt ihn und glaubt an ihn aus der Ferne. Seine Ehefrau Jessica, immer neben Hugo, weiß zunächst von nichts, interessiert sich nicht für Politik, aber findet zuletzt den Dreh. Der Politiker Hoederer wiederum sagt von sich, er habe „schmutzige Hände bis zum Ellenbogen“ – und er sei überzeugt, dass man nicht „unschuldig herrschen“ könne.
Sartres Stück von 1948, das im fiktiven Staat Illyrien spielt, erzählt, wie es gekommen ist, dass der Intellektuelle den Politiker erschossen hat. Die Frage „Warum?“ bleibt dagegen offen. „Die schmutzigen Hände“ ist ein Polit-Thriller mit Verhandlungen hinter geschlossenen Türen, unsauberen Geschäften und polit-taktischen Volten; mit Personenschützern, Ehefrau und Revolver; geprägt von Eifersucht, Angst, Verstrickung und Ausnahmezustand. Zugleich aber ist Sartres Stück ein intelligentes Spiel des Widerspruchs von reinem Idealismus und bloßem Pragmatismus. Wer macht sich wie die Hände schmutzig, weil er nicht „wirklich etwas tun“ will – und wer nimmt im Gegenteil die Sachzwänge nur als Gewissensberuhigung? Soll man töten, wenn es der Sache nützt? Und tötet man nur für „die Sache“?
Am Staatsschauspiel Dresden inszenierte Simon Solberg Shakespeares „Romeo und Julia“ und in der vergangenen Spielzeit Lessings „Minna von Barnhelm“.
Mit: Thomas Braungardt, Thomas Eisen, Stefko Hanushevsky, Torsten Ranft, Annika Schilling, Antje Trautmann, Wolfgang Michalek
Regie: Simon Solberg
Bühne: Maren Greinke
Kostüm: Katja Strohschneider
Dramaturgie: Ole Georg Graf
04.12.2011 19:00 Uhr
07.01.2012 19:30 Uhr
26.01.2012 19:30 Uhr