Die künstlerischen Formate des Festivals sind überaus vielfältig: Sie bilden die diversen Arbeitsweisen der Musiktheaterszene ab und werden präsentiert von Künstler*innen aus verschiedenen Generationen sowie mit unterschiedlichen künstlerischen Hintergründen. Drei Komponist*innen werden durch Kompositionsaufträge und die anschließende Produktion und Präsentation im Rahmen des Festivals besonders gefördert: Yiran Zhao, Helena Cánovas Parés und Roman Pfeifer.
SPARK steht für ein Genre, das die unterschiedlichen Sparten - Musik, Theater, Literatur, Tanz und Bildende Kunst - auf Augenhöhe vereint und sich durch kollektives, transdisziplinäres Arbeiten, experimentelle Ansätze, Risikobereitschaft, radikales Denken und Aktualitätsbezogenheit auszeichnet. Wenn die Kunstsparten nicht getrennt voneinander arbeiten, sondern gebündelt auftreten, können Grenzen gesprengt und Energien freigesetzt werden, kann der Funke überspringen!
SPARK ist ein Festival der Begegnung und des Austauschs. Die Einladung zum geselligen Beisammensein und zum kollektiven Erleben wird ebenso herzlich an die Künstler*innen wie Zuschauer*innen ausgesprochen. Das Festival vertritt die Vision einer kulturellen Zukunft, die sich über den Wertekanon einer offenen, diversen, solidarischen, respektvollen und pluralistischen Gesellschaft definiert. Das, was auf der Bühne zu erleben ist, wird schillernd, sinnlich und vielfältig sein. Es darf berühren und verstören, es kann gesellschaftlich relevante Themen anstoßen und den Fokus auf politische Brennpunkte legen. Gemeinsam wollen wir ein sinnliches Erlebnis zelebrieren, das über ein intellektuelles Rezipieren hinausgeht. Niemand muss Expert*in für neue Musik, zeitgenössischen Tanz oder experimentelles Theater sein!
SPARK will einen Weg bereiten, damit zeitgenössisches Musiktheater wieder die Stellung in Köln einnehmen kann, die es jahrzehntelang hatte. Unter dem Motto „Kooperation statt Konkurrenz” wird eine intensive Vernetzung der Kölner Kunstszene angestrebt um eine überregionale Strahlkraft zu entwickeln.
Spielorte
• Alte Feuerwache Köln – Melchiorstraße 3 – 50670 Köln
• TanzFaktur – Siegburger Straße 233 w – 50679 Köln
• Mouches Volantes/labor/gold+beton/Gemeinde – Ebertplatz – 50670 Köln
Programm Donnerstag, 07. April
Do 07. April, 17:00 Uhr
φeerroom // Open Space
Alte Feuerwache / Studio
Für die beiden neugegründeten Festivals für aktuelles Musiktheater SPARK (7.-10.4.2022, Köln) und 49 Stunden Stimme X (13.-15.5.2022, Hamburg) entwickelt the paranormal φeer group einen „Konzept-Raum“, der während beider Festivals frei besuchbar sein wird. Der φeerroom ist zugleich Rauminstallation, interaktiver Klangraum, Bühne für spontane Performances von paranormal φeers & friends, Workshop-Space, Live-Schaltungs-Zentrale und Ort für Begegnungen. Weitere Infos zu φeerroom
Do 07. April, 19:00 Uhr
wenn ich mich richtig erinnere // Uraufführung
Alte Feuerwache / Halle
hand werk, Sabine Wolf (Stimme und Performance)
Helena Cánovas Parés (Komposition und Text), Chris Grammel (Regie und Dramaturgie), Jan Patrick Brandt (Bühnenbild und Kostüm)
wenn ich mich richtig erinnere ist eine Suche, eine Erzählung – aber tausend einzelne Geschichten; eine Frage, die nicht beantwortet werden kann. Eine Suche in meiner Vergangenheit, deren Quellen jeden Tag weiter verschwinden, eine Suche danach, wer ich bin. Weitere Infos zu wenn ich mich richtig erinnere
Programm Freitag, 08. April
Fr 08. April, 17:00 Uhr
wenn ich mich richtig erinnere
Alte Feuerwache / Halle
hand werk, Sabine Wolf (Stimme und Performance)
Helena Cánovas Parés (Komposition und Text), Chris Grammel (Regie und Dramaturgie), Jan Patrick Brandt (Bühnenbild und Kostüm)
wenn ich mich richtig erinnere ist eine Suche, eine Erzählung – aber tausend einzelne Geschichten; eine Frage, die nicht beantwortet werden kann. Eine Suche in meiner Vergangenheit, deren Quellen jeden Tag weiter verschwinden, eine Suche danach, wer ich bin. Weitere Infos zu wenn ich mich richtig erinnere
Fr 08. April, 17:00 Uhr
φeerroom // Open Space
Alte Feuerwache / Studio
the paranormal φeer group (Konzeption und Performance)
Für die beiden neugegründeten Festivals für aktuelles Musiktheater SPARK (7.-10.4.2022, Köln) und 49 Stunden Stimme X (13.-15.5.2022, Hamburg) entwickelt the paranormal φeer group einen „Konzept-Raum“, der während beider Festivals frei besuchbar sein wird. Der φeerroom ist zugleich Rauminstallation, interaktiver Klangraum, Bühne für spontane Performances von paranormal φeers & friends, Workshop-Space, Live-Schaltungs-Zentrale und Ort für Begegnungen. Weitere Infos zu φeerroom
Fr 08. April, 18:00 Uhr
sondage // Uraufführung
Alte Feuerwache / Offener Treff
Manos Tsangaris (Komposition, Konzept), Moritz Koch (Schlagwerk), Anna Neubert (Violine), Manon Blanc-Delsalle (Sopran), Rose Weissgerber (Mezzosopran)
Die Performance startet im Zehn-Minuten-Takt für jeweils drei Personen, sie dauert 20 Minuten. Letzte Startzeit: 19.30 Uhr.
Hat nicht alles, was wir tun, eine performative Seite? So auch in diesem Stück: Je drei Personen werden innerhalb eines experimentellen Settings zu grundlegenden Themen befragt. Die Mitarbeiter*innen des Instituts erforschen mit speziell entwickelten Methoden das kreative Moment von Umfrage, Sondierung und Entscheidung. Der Prozess wird wissenschaftlich-musikalisch unterstützt. Weitere Infos zu sondage
Fr 08. April, 20:00 Uhr
to be quiet in a nonquiet situation // Uraufführung
TanzFaktur / BühnenSaal
Roman Pfeifer (Komposition) und Kammerelektronik
Konzertperformance für Klavier, Toypiano, Schreibmaschine, Tanz, Elektronik und Licht. Weitere Infos zu to be quiet in a nonquiet situation
Fr 08. April, 21:00 Uhr
The Followers of Ø // Die Dämonen
labor/gold+beton/Mouches Volantes/Gemeinde, Ebertplatz
Trond Reinholdtsen (Komposition) und The Norwegian Opra-Superstars
In einer Hommage an den großen Helden Kölns, Bernd Alois Zimmermann, und seine Idee eines polyphonen Theaters, werden die Followers of Ø auf vier getrennten, aber miteinander verbundenen Bühnen in der Ebertplatz-Passage auftreten. Die Followers of Ø inszenieren eine didaktische Version von Dostojewskis Roman „Dämonen“ als Warnung, vor allem an sich selbst, vor Nihilismus, Fanatismus, Okkultismus und Sektierertum. Mehr zu The Followers of Ø
Programm Samstag, 09. April
Sa 09. April, 11:00 Uhr
So soll Stimme aussehen // Diskursveranstaltung
Alte Feuerwache / Säulenraum
Dr. Ulrike Hartung (Moderation), Kerstin Steeb (Referentin), Lisa Schmalz (Referentin)
Ein paralleles Diskursformat in Köln und Hamburg zum Komplex Stimme, Körper und Gesang. Die Musiktheaterwissenschaftlerin Dr. Ulrike Hartung kommt im Rahmen einer Podiumsrunde mit zwei Persönlichkeiten aus den Bereichen Gesang und Regie ins Gespräch. Weitere Infos zu So soll Stimme aussehen
Sa 09. April, 15:00 Uhr
sondage
Alte Feuerwache / Offener Treff
Manos Tsangaris (Komposition, Konzept), Moritz Koch (Schlagwerk), Anna Neubert (Violine), Manon Blanc-Delsalle (Sopran), Rose Weissgerber (Mezzosopran)
Die Performance startet im Zehn-Minuten-Takt für jeweils drei Personen, sie dauert 20 Minuten. Letzte Startzeit: 19.30 Uhr.
Hat nicht alles, was wir tun, eine performative Seite? So auch in diesem Stück: Je drei Personen werden innerhalb eines experimentellen Settings zu grundlegenden Themen befragt. Die Mitarbeiter*innen des Instituts erforschen mit speziell entwickelten Methoden das kreative Moment von Umfrage, Sondierung und Entscheidung. Der Prozess wird wissenschaftlich-musikalisch unterstützt. Weitere Infos zu sondage
Sa 09. April, 15:00 Uhr
φeerroom // Open Space
Alte Feuerwache / Studio
the paranormal φeer group (Konzeption und Performance)
Für die beiden neugegründeten Festivals für aktuelles Musiktheater SPARK (7.-10.4.2022, Köln) und 49 Stunden Stimme X (13.-15.5.2022, Hamburg) entwickelt the paranormal φeer group einen „Konzept-Raum“, der während beider Festivals frei besuchbar sein wird. Der φeerroom ist zugleich Rauminstallation, interaktiver Klangraum, Bühne für spontane Performances von paranormal φeers & friends, Workshop-Space, Live-Schaltungs-Zentrale und Ort für Begegnungen. Weitere Infos zu φeerroom
Sa 09. April, 15:00 Uhr
act in play / play in act // Präsentation der Musiktheaterwerkstatt
Alte Feuerwache / Säulenraum
Vendula Nováková (Workshopleitung Regie), Daniel Moreira (Workshopleitung Musik)
In enger Kooperation bieten SPARK und das Hamburger Festival 49 Stunden Stimme X zwei offene Workshops für Instrumentalist*innen an. Die Workshops werden von zwei Teams, die schwerpunktmäßig aus der jeweils anderen Stadt stammen, geleitet. Die Instrumentalist*innen aus den jeweiligen Regionen werden mit ihren darstellerischen Ideen und Fähigkeiten konfrontiert. Mehr zu act in play / play in act
Sa 09. April, 17:30 Uhr
to be quiet in a nonquiet situation
TanzFaktur / BühnenSaal
Roman Pfeifer (Komposition) und Kammerelektronik
Konzertperformance für Klavier, Toypiano, Schreibmaschine, Tanz, Elektronik und Licht. Weitere Infos zu to be quiet in a nonquiet situation
Sa 09. April, 19:00 Uhr
The feverish nostalgia of the water children // Uraufführung
TanzFaktur / WerksHalle
Yiran Zhao (Komposition), Kai Chun Chuang (Tanz), Daniel Gloger (Countertenor), Viktoriia Vitrenko (Sopran), Ensemble Musikfabrik,
Kai Chun Chuang (Choreographie, Tanz), Julio Escudero (Bühnenbild und Kostüm), Meri Ekola (Lichtdesign), Oliver Frick (Klangregie)
Die Komponistin Yiran Zhao und der Choreograf und Tänzer Kai Chun Chuang erarbeiten als künstlerisches Duo ihre neue Produktion The feverish nostalgia of the water children. In ihrem Werk bilden das Klangmaterial und die komponierten Körperbewegungen die wichtigsten Aspekte, kombiniert mit Kostümen, Szenographie und Licht. Mehr zu The feverish nostalgia of the water children
Sa 09. April, 21:00 Uhr
The Followers of Ø // Die Dämonen
labor/gold+beton/Mouches Volantes/Gemeinde, Ebertplatz
Trond Reinholdtsen (Komposition) und The Norwegian Opra-Superstars
In einer Hommage an den großen Helden Kölns, Bernd Alois Zimmermann, und seine Idee eines polyphonen Theaters, werden die Followers of Ø auf vier getrennten, aber miteinander verbundenen Bühnen in der Ebertplatz-Passage auftreten. Die Followers of Ø inszenieren eine didaktische Version von Dostojewskis Roman „Dämonen“ als Warnung, vor allem an sich selbst, vor Nihilismus, Fanatismus, Okkultismus und Sektierertum. Mehr zu The Followers of Ø
Programm Sonntag, 10. April
So 10. April, 15:00 Uhr
The feverish nostalgia of the water children
TanzFaktur / WerksHalle
Yiran Zhao (Komposition), Kai Chun Chuang (Tanz), Daniel Gloger (Countertenor), Viktoriia Vitrenko (Sopran), Ensemble Musikfabrik,
Kai Chun Chuang (Choreographie, Tanz), Julio Escudero (Bühnenbild und Kostüm), Meri Ekola (Lichtdesign), Oliver Frick (Klangregie)
Die Komponistin Yiran Zhao und der Choreograf und Tänzer Kai Chun Chuang erarbeiten als künstlerisches Duo ihre neue Produktion The feverish nostalgia of the water children. In ihrem Werk bilden das Klangmaterial und die komponierten Körperbewegungen die wichtigsten Aspekte, kombiniert mit Kostümen, Szenographie und Licht. Mehr zu The feverish nostalgia of the water children
Sa 09. April, 21:00 Uhr
So 10. April, TBA
Hanabi-Fu
TBA
Lea Letzel (Komposition), Florian Zwißler (Elektronik), Akiko Ahrendt (Violine)
Wie lässt sich das Sichtbare, das selbst Sichtbares darstellen soll, in Hörbares umsetzen? Die Installation, bei der unterschiedliche große Becken in verschiedenen Höhen im Raum verteilt aufgehängt sind, wirkt wie die eingefrorene Rekonstruktion eines Feuerwerks, bei der der Klang der Becken im Potentiellen bleibt. Weitere Infos zu Hanabi-Fu
So 10. April, 17:00 Uhr
φeerroom // Open Space
Alte Feuerwache / Studio
the paranormal φeer group (Konzeption und Performance)
Für die beiden neugegründeten Festivals für aktuelles Musiktheater SPARK (7.-10.4.2022, Köln) und 49 Stunden Stimme X (13.-15.5.2022, Hamburg) entwickelt the paranormal φeer group einen „Konzept-Raum“, der während beider Festivals frei besuchbar sein wird. Der φeerroom ist zugleich Rauminstallation, interaktiver Klangraum, Bühne für spontane Performances von paranormal φeers & friends, Workshop-Space, Live-Schaltungs-Zentrale und Ort für Begegnungen. Weitere Infos zu φeerroom
So 10. April, 17:00 Uhr
sondage
Alte Feuerwache / Offener Treff
Manos Tsangaris (Komposition, Konzept), Moritz Koch (Schlagwerk), Anna Neubert (Violine), Manon Blanc-Delsalle (Sopran), Rose Weissgerber (Mezzosopran)
Die Performance startet im Zehn-Minuten-Takt für jeweils drei Personen, sie dauert 20 Minuten. Letzte Startzeit: 19.30 Uhr.
Hat nicht alles, was wir tun, eine performative Seite? So auch in diesem Stück: Je drei Personen werden innerhalb eines experimentellen Settings zu grundlegenden Themen befragt. Die Mitarbeiter*innen des Instituts erforschen mit speziell entwickelten Methoden das kreative Moment von Umfrage, Sondierung und Entscheidung. Der Prozess wird wissenschaftlich-musikalisch unterstützt. Weitere Infos zu sondage
So 10. April 19:00 Uhr
hellhörig // Kölner Erstaufführung der neuen Fassung
Alte Feuerwache / Bühne
Carola Bauckholt (Komposition), Johanna Vargas (Sopran), Truike van der Poel (Mezzosopran), Matthias Horn (Bariton), Caspar Johannes Walter, Ulrike Zavelberg, Niklas Seidl (Cello), Helena Bugallo (Klavier), Schlagquartett Köln,
Friederike Scheunchen (Musikalische Leitung)
Musiktheater für Sopran, Mezzosopran, Bariton, drei Celli, Klavier und vier Schlagzeuger. Carola Bauckholt geht nicht den üblichen Weg, den Klang traditioneller Instrumente ins Geräuschhafte auszuweiten, sondern den umgekehrten: Die Geräusche stehen am Anfang, Instrumente und menschliche Stimmen treten zu ihnen in Beziehung. Weitere Infos zu hellhörig
Die meisten der eingeladenen Künstler*innen sehen ihren Lebensmittelpunkt in Köln. Darüber hinaus bereichern Komponist*innen, Regisseur*innen, Choreograf*innen und Akteur*innen aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland das Festivalprogramm.
Beispielsweise sind mit Manos Tsangaris und Carola Bauckholt ehemalige Schüler*innen von Mauricio Raúl Kagel vertreten (argentinisch-deutscher Komponist, der viele Jahre in Köln gelebt und gewirkt hat), außerdem die internationalen Künstler*innen Trond Reinholdtsen und Viktoriia Vitrenko sowie die Kölner Kompanie Kammerelektronik.
Manos Tsangaris wurde 1956 in Düsseldorf geboren und studierte Komposition und Neues Musiktheater bei Mauricio Kagel sowie Schlagzeug bei Christoph Caskel an der Musikhochschule Köln. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter des neuen Musiktheaters. Seit den 1970er Jahren hat Tsangaris immer wieder innerhalb unterschiedlicher künstlerischer Formate die Bedingungen der Aufführung zum wesentlichen Gegenstand von Komposition gemacht. Werke von Manos Tsangaris werden regelmäßig auf international renommierten Festivals wie den Donaueschinger Musiktagen, dem Belgrader Internationalen Theaterfestival oder dem Ultima Festival Oslo und an Theater- und Opernhäusern aufgeführt. 2009 erhielt Tsangaris einen Ruf als Professor für Komposition an die Hochschule für Musik Dresden und wurde im selben Jahr als ordentliches Mitglied in die Akademie der Künste Berlin gewählt. Seit 2010 ist Tsangaris ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. 2011 gründete er das „Internationale Institut für Kunstermittlung“ (IIKE) und widmete sich Forschungen auf dem Gebiet der szenischen Anthropologie. Seit 2016 ist er künstlerischer Leiter der Münchener Biennale für neues Musiktheater (zusammen mit Daniel Ott).
Carola Bauckholt, 1959 in Krefeld geboren, studierte an der Musikhochschule Köln bei Mauricio Kagel. 1985 gründete sie zusammen mit Caspar Johannes Walter den Thürmchen Verlag und 1991 das Thürmchen Ensemble. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen (darunter 1986 das Bernd Alois Zimmermann Stipendium der Stadt Köln, 2010 der Deutsche Musikautorenpreis der GEMA in der Kategorie Experimentelle Musik) und vertrat Deutschland bei den Weltmusiktagen in Kopenhagen 1996 und Seoul 1997. Bauckholt wurde 2013 als Mitglied in die Sektion Musik der Akademie der Künste Berlin gewählt, deren Direktorin sie seit 2021 ist. 2020 wurde sie Mitglied in der Klasse der Künste der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. 2015 wurde sie zur Professorin für Komposition / Schwerpunkt zeitgenössisches Musiktheater an die Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, Österreich berufen. Ein zentrales Moment der Werke von Carola Bauckholt ist das Nachdenken über das Phänomen der Wahrnehmung und des Verstehens, bei denen sich oft Elemente aus visueller Kunst, Musiktheater und konzertanter Musik vermischen.
Der Norweger Trond Reinholdtsen studierte Gesang und Komposition an der Musikakademie in Oslo bei Asbjørn Schaathun, Olav Anton Thommessen, Manos Tsangaris und weiteren. Er besuchte Meisterkurse bei Gerald Bennett, Jonathan Harvey, Brian Ferneyhough, Klaus Huber, Helmut Lachenmann und Salvatore Sciarrino. Seine Musik ist von essayistischem Charakter und basiert auf konzeptuellen Strategien, der Begeisterung für Semantik und der kritischen Untersuchung der Gattungen und Institutionen der Neuen Musik. Er integriert Dokumentationen, Rezitationen und Performances in seine Werke, häufig in erzählerischer oder propagandistischer Form. Ein wesentliches Projekt von Reinholdtsen ist „The Norwegian Opra“. Reinholdtsen ist als außerordentlicher Professor an der Musikakademie Oslo tätig, wo er Doktoranden in künstlerischer Forschung, Musiktheater Workshops und Analysekursen betreut. Er hält Meisterkurse und Vorträge u. a. in Stuttgart, Basel, Linz, Warschau und Los Angeles.
Viktoriia Vitrenko ist eine vielseitige ukrainische Sopranistin, Dirigentin und künstlerische Leiterin. Ihre musikalische Präzision und ausdrucksstarke Persönlichkeit befähigen sie besonders zur Interpretation von Werken der zeitgenössischen Musik. Zahlreiche Auftritte führten sie zu den europäischen Festivals für Neue Musik und auf die Konzertbühnen des Ukrainischen Nationaltheaters, des Muziekgebouw Amsterdam und Dortmund Konzerthauses. Ihre Debüt-CD „Scenes“ (2019, AUDITE) mit Kammermusik von György Kurtág gewann den Supersonic Pizzicato. Sie hat mehrere Projekte und Ensembles ins Leben gerufen, darunter die InterAKT (*2017) – eine spartenübergreifende Initiative mit dem Fokus auf sozial-politische und technologische Themen. In der Spielzeit 2021/2022 ist Vitrenko als Sängerin bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen, beim ECLAT Festival für Neue Musik und bei SPARK Festival mit dem Ensemble Musikfabrik zu erleben.
Kammerelektronik konzipiert und realisiert Konzertperformances im Kammermusikformat. Sie widmet sich der Verbindung von Klang, instrumentaler Geste, Tanzbewegung, Stimme, Licht und Raum. Die transdisziplinäre Kompanie wurde 2012 von Roman Pfeifer ins Leben gerufen und setzt sich zusätzlich zu einer Kerngruppe von Performer*innen je nach Stück aus Künstler*innen unterschiedlicher Bereiche (zeitgenössische Musik, Improvisation, alte Musik, Elektronik, Tanz und Physical Theatre) zusammen. Sie bringt Musiktheater auf die Bühne, die von Roman Pfeifer komponiert und konzipiert werden und unterschiedlichste Formen annehmen können: vom choreographierten Konzert bis zur performativen Installation, vom Pastiche bis zur Séance, von Meditation bis Krautrock. Kammerelektronik kreiert Räume, in denen statt virtuoser Leistungen gelassene Kontrolle und Sorgfalt zählen. Es entsteht ein gemeinsamer Rahmen, in dem Geschicklichkeit nicht so eindeutig auszumachen ist. Das Publikum ist nahe am Geschehen, um eine Wahrnehmung zu ermöglichen, die visuell, taktil, kinetisch und auditiv zur gleichen Zeit ist. Eine Kunst, deren abstrakte Poesie viele Arten von Zugang erlaubt, die lesbar ist, ohne narrativ zu sein und in der alles Hauptsache sein kann.
Alle mitwirkenden Künstler*innen:
Akiko Ahrendt – Violine und musikalische Umsetzung
Carola Bauckholt – Komposition
Jan Patrick Brandt – Bühnenbild und Kostüm
Helena Bugallo – Klavier
Helena Cánovas Parés – Komposition und Text
Kai Chun Chuang – Choreographie, Konzept und Tanz
Marlies Debacker – Klavier
Meri Ekola – Lichtdesign
Julio Escudero – Kostüm und Bühnenbild
Oliver Frick – Klangregie
Roland Glasser – Übersetzung des Librettos
Daniel Gloger – Countertenor
Maike Graf – Regieassistenz
Chris Grammel – Regie und Dramaturgie
hand werk
Simon Hartmann – Tanz
Dr. Ulrike Hartung – Moderation und Diskursleitung
Matthias Horn – Bariton
Kammerelektronik
Lea Letzel – Konzept und Pyrotechnik
Moritz Koch – Schlagzeug
Nicolás Kretz – Lichtregie
Daniel Moreira – Workshopleitung
Ensemble Musikfabrik
Fiston Mwanza Mujila – Libretto
Anna Neubert – Violine
Linda Nordström – Tanz
The Norwegian Opra-Superstars
Vendula Nováková – Workshopleitung
the paranormal φeer group
Roman Pfeifer – Komposition
Trond Reinholdtsen – Komposition
Friederike Scheunchen – Musikalische Leitung
Schlagquartett Köln
Lisa Schmalz – Referentin
Ronald Schwandt – Klangregie
Niklas Seidl – Cello
Sophia Spies – Kostüm
Kerstin Steeb – Referentin
Duo Timbral
Manos Tsangaris – Komposition
Truike van der Poel – Mezzosopran
Johanna Vargas – Sopran
Viktoriia Vitrenko – Sopran
Caspar Johannes Walter – Cello
Rie Watanabe – Schlagzeug
Sabine Wolf – Stimme und Performance
Ulrike Zavelberg – Cello
Yiran Zhao – Komposition, Konzept und Elektronik
Florian Zwißler – Elektronik und musikalische Umsetzung
Alle Künstler*innen-Portraits unter spark.cologne/artists
Über das Festival
SPARK findet 2022 erstmals statt und steht für ein Genre, das die unterschiedlichen Sparten Musik, Theater, Literatur, Tanz und Bildende Kunst auf Augenhöhe vereint. Das Festival lädt Künstler*innen wie Zuschauer*innen ein zum geselligen Beisammensein, zum kollektiven Erleben und zum Austausch. Das, was auf der Bühne zu erleben ist, wird schillernd und vielfältig sein – es darf auch berühren und verstören. SPARK bietet sinnliche Erlebnisse, die über ein intellektuelles Rezipieren hinausgehen.
Präsentiert von ON – Neue Musik Köln e.V.
ON – Neue Musik Köln e.V.
Melchiorstr. 3
50670 Köln
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www.on-cologne.de/