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Sophokles/Hölderlin ANTIGONAE/HYPERION im Maxim Gorki Theater Berlin

Bearbeitung von Jan Bosse und Andrea Koschwitz

Premiere am Donnerstag, 18. Dezember 2008 um 19.30 Uhr

 

Antigonae, die Tochter des Ödipus, wird den Befehl des Königs Kreon nicht befolgen: Trotz seines strikten Verbotes begräbt sie ihren Bruder Polyneikes, der mit feindlichen Truppen in die Heimatstadt Theben eingedrungen und im Kampf um die Herrschaft über die Stadt mit seinem Bruder Eteokles gefallen ist.

Öffentlich bekennt sich Antigonae zu dieser Tat. König Kreon kämpft mit allen Mitteln gegen den Wahnsinn von Krieg und Gewalt in Theben. Nach dem Tod des Ödipus und seiner beiden Söhne möchte Kreon Theben mit Vernunft und nach Recht und Gesetz regieren. Er bemüht sich um Frieden und Ordnung und potenziert zum eigenen Entsetzen nur den Tod. Erst der blinde Seher Tiresias bringt Kreon zur Besinnung. Doch die Einsicht des Politikers kommt zu spät.

 

Wer handelt macht sich schuldig. Der Gedanke des Sokrates bringt die tragische Verstrickung in Sophokles „Antigonae“ auf den Punkt. Die Anordnung des Kreon und ihre Übertretung durch Antigonae sind Handlungen im Sinne von öffentlich wirksamen Entscheidungen: Politisches Tun.

 

Jan Bosses Inszenierung von Sophokles „Antigonae“ in der Übersetzung von Friedrich Hölderlin verknüpft Hölderlins „Superlativ von menschlichem Geist und heroischer Virtuosität“ mit dem Dilemma unserer postheroischen Gesellschaft. Durch die Verbindung der„Antigonae“ mit Texten aus Hölderlins „Hyperion“ sucht die Inszenierung die Begegnung der beiden Titelhelden. Polyneikes (Hyperion) berichtet seiner Schwester Antigonae von seinem Weg in den Krieg und in den Terror sowie von der poetischen Sehnsucht und Verzweiflung einer jungen Generation, die vor Perspektivlosigkeit und Mittelmaß in den Tod flieht.

 

Es spielen: Britta Hammelstein (Ismene), Ruth Reinecke (Eurydice), Anja Schneider (Antigonae); Ronald Kukulies (Kreon), Sebastian Rudolph (Hyperion/Polyneikes, Tiresias), Max Simonischek (Haemon), Leon Ullrich (Ein Bote)

 

Regie: Jan Bosse,

Bühne: Stéphane Laimé,

Kostüme: Kathrin Plath,

Musik: Arno Kraehahn

 

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