Die Erzählung von Achille in Frauenkleidern war seit Beginn der Operngeschichte ein beliebter Stoff. In der letzten Phase seines Londoner Opernschaffens experimentierte Händel mit unterschiedlichen musikalischen und dramaturgischen Konzepten. Mit Deidamia beendete Händel seine Laufbahn als Opernkomponist und wandte sich fortan der neuen Gattung des Oratoriums zu.
Die Meeresnymphe Thetis möchte die Teilnahme ihres sterblichen Sohnes Achille am Trojanischen Krieg verhindern und schickt ihn an den Hof des Königs von Skyros. Denn das Orakel hatte einst prophezeit, dass Achille vor Troja fallen werde. Am Hof des Königs von Skyros beginnt er mit dessen Tochter Deidamia eine Liebschaft. Ein griechisches Schiff landet im Hafen und die Abgesandten Griechenlands fordern den König auf, Achille herauszugeben, um mit ihnen in den Krieg gegen Troja zu ziehen. Unter dem Namen Pirra lebt Achille in Frauenkleidern unter den jungen Hofdamen des Palastes. Doch die Griechen haben „Pirra“, die mit sicheren Treffern das Wild erlegte, auf der Jagd beobachtet und sind sich daher sicher, dass es sich um Achille handelt.
Händel war zweifellos in erster Linie einer der bedeutendsten Opern- und Oratorien-Komponisten seiner Zeit. Nach Stationen in Halle, Hamburg und Italien trat Händel im Juni 1710 die Nachfolge Steffanis als Hofkapellmeister in Hannover an, bevor er dann Ende des Jahres nach London übersiedelte.
Georg Friedrich Händels (1685-1759) letzte Oper „Deidamia“ wird in dem Händel-Zyklus innerhalb SOLI DEO GLORIA am Staatstheater Braunschweig konzertant zur Aufführung gebracht. Mit einer herausragenden Sängerbesetzung und dem für seine Händel-Interpretationen berühmten Ensemble Il Complesso Barocco unter der Leitung von Händel-Spezialist Alan Curtis verspricht auch die zweite Aufführung nach „Giulio Cesare“ ein musikalisches Ereignis auf Weltniveau.
Mit „Deidamia“ steht ein international renommiertes Ensemble in einer deutschlandweit einmaligen Aufführung am Staatstheater Braunschweig (auf Tour in: Österreich/ Wien, Frankreich/ Paris, Großbritannien/ London und Niederlande/ Amsterdam) auf der Bühne des Großen Hauses. Am 11. März 2012 geht dann der Händel-Opern-Zyklus mit Ariodante (HWV 33) zu Ende.
Georg Friedrich Händel (1695-1759)
Deidamia (HWV 42)
Oper konzertant in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Das Libretto wurde von Paolo Antonio Rolli verfasst. Uraufführung am 10. Januar 1741, Lincoln's Inn Fields Theatre in London.
Il Complesso Barocco | Alan Curtis (Leitung)
DEIDAMIA, Tochter des Königs Lycomedes: Karina Gauvin (Sopran) www.karinagauvin.com
NEREA, ihre Vertraute: Roberta Mameli (Sopran)
ULISSE, König von Ithaka (Odysseus): Marie Claude Chappuis (Mezzosopran)
ACHILLE: Klara Ek (Sopran)
FENICE, Achills Vater: Johannes Weisser (Bariton)
LICOMEDE, König von Skyros: Antonio Abete (Bass)
Vor der konzertanten Opern-Aufführung findet um 19.30 Uhr eine Einführung in englischer Sprache mit der Krimiautorin und Händelliebhaberin Donna Leon statt.
Karten
Karten für diese konzertante Opernaufführung können telefonisch unter +49 (0)531 1 66 06 gebucht werden oder unter www.soli-deo-gloria.info