Es waren diese frühen Jahre Gandhis, die den amerikanischen Komponisten Philip Glass zu seiner Oper «Satyagraha» anregten. Unter Verwendung von Versen aus dem altindischen Epos «Bhagavad Gita», einer der zentralen Schriften des Hinduismus, und mithilfe einer soghaften, geradezu hypnotisierenden Musik schuf Glass ein rituelles «Erlösungsspiel» über die Möglichkeit von Menschen, durch das eigene Handeln die Geschichte zu beeinflussen – ungeachtet von Zeit und Raum. Glass unterstreicht diese Universalität mithilfe dreier historischer Geistesgenossen Gandhis, unter deren «Schirmherrschaft» jeweils ein Akt steht: Leo Tolstoi, Rabindranath Tagore und Martin Luther King, der Gandhis Lehren nach dessen Tod lebendig hielt. Mit seinem Aufruf, mutig für Gerechtigkeit einzustehen und selbstständig zu denken, bleibt «Satyagraha» auch knapp vierzig Jahre nach der umjubelten Uraufführung in Rotterdam ein eindrückliches Plädoyer für Pazifismus und Zivilcourage.
Zum 80. Geburtstag von Philip Glass, der 2017 weltweit mit Konzerten und Aufführungen begangen wird, wird der interkulturell geprägte Tänzer und Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui, in der Schweiz bereits mehrfach im Rahmen des STEPS Tanzfestivals zu Gast, eine neue Deutung dieses selten aufgeführten Meilensteins des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts zur Diskussion stellen und dabei Tänzer_innen seiner Kompanie Eastman in die Aufführung einbeziehen.
Buch von Philip Glass und Constance de Jong
In Sanskrit mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Jonathan Stockhammer,
Inszenierung und Choreografie: Sidi Larbi Cherkaoui,
Bühne: Henrik Ahr,
Kostüme: Jan-Jan Van Essche,
Chor: Henryk Polus
Mit: Karl-Heinz Brandt, Nicholas Crawley, Maren Favela, Cathrin Lange, Andrew Murphy, Sofia Pavone, Anna Rajah, Rolf Romei
Chor des Theater Basel
Es tanzt Eastman
Es spielt das Sinfonieorchester Basel
Eine Koproduktion des Theater Basel mit der Komischen Oper Berlin und der Vlaamse Opera Antwerpen