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Schweizer Erstaufführung: "Das Geisterschiff" von Margareth Obexer im Theater Basel

Premiere am 11. März 2010, 20.00 Uhr — Schauspielhaus

Eine musikalische Groteske mit Kolsimcha

 

Zwischen Lampedusa und Sizilien, unmittelbar vor der Festung Europa, versank 1996 ein Schiff mit fast 300 Flüchtlingen.

Seither fanden die Fischer Leichenteile in ihren Netzen. Aber die Küstenwache unternahm nichts und die Fischer warfen die grausigen Funde zurück ins Meer. Der Kutter wurde zum Geisterschiff erklärt und nie gehoben. Keiner fragte nach den Ertrunkenen. Es hatte sie nie gegeben.

 

Obexers Stück spielt sechs Jahre später, der Vorfall ist bekannt geworden. Zwei ehrgeizige Jung-Journalisten sind unterwegs zum Unglücksort. An Bord eines Luxusdampfers nähern sich ein ominöser Bestattungsunternehmer und ein linkischer Akademiker mit abstrusen Theorien über den Fliegenden Holländer. Daneben eine Kuratorin auf der rastlosen Suche nach der ultimativen Utopie-Performance. Sie alle sollen einen Beitrag leisten am Kongress zum «Unbehagen über die Erscheinungen an den europäischen Rändern».

 

«Das Geisterschiff» ist ein groteskes Requiem über die schmerzhafte Auflösung von Sicherheiten. Es verbindet aktuelle Fakten mit mythischen Elementen und stellt die Frage nach Mitverantwortung und dem Ursprung von Schuld.

 

Florentine Klepper inszeniert das Stück als musikalische Groteske mit der für diesen Abend komponierten Live-Musik von der Basler Band Kolsimcha.

 

Regie: Florentine Klepper

Bühne und Projektionen: Bastian Trieb

Komposition: Olivier Truan

Choreographie: Ute Raab

Dramaturgie: Julie Paucker

 

Mit: Dirk Glodde, Bastian Heidenreich, Martin Hug, Marie Jung, Katka Kurze, Chantal Le Moign, Lorenz Nufer, Jörg Schröder / Musik: Daniel Fricker (Bass), Michael Heitzler (Klarinette), Christoph Staudenmann (Schlagzeug), Olivier Truan (Piano)

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