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SCHWEIGEN IMPOSSIBLE - eine Begegnung von Übersetzern, Dolmetschern und Besserwissern - Theater Thikwa Berlin

PREMIERE Mi 15. Februar 2017 | 20 Uhr | Große Bühne. -----

"Schweigen Impossible" ist eine Begegnung von Übersetzern, Dolmetschern und Besserwissern mit Körpersprachlern und Lautmalern, über ernsthafte Versuche, heillose Verirrungen und humorvolle Konsequenzen, eine sprach-musikalische und tänzerische Forschungsreise an den Ort der Hörbarkeit von Gedanken.

 

Wie geht das mit der Verständigung, wenn der eine schwadroniert, der andere kaum verständlich interveniert, eine Dritte behauptet, das alles zu verstehen, ein Vierter mit Gebärdensprache zu Hilfe eilt und ein Fünfter das alles in Tanz übersetzt? Ein heilloser Sprachwirrwarr wie beim Turmbau zu Babel? Ein brüllend komischer Versuch über alle Möglichkeiten von (Miss)verständnissen? Oder ein versöhnliches Miteinander verschiedener Verständigungstechniken? Faktisch, postfaktisch oder als Fake-News – Thikwa begibt sich in gefühlte Wirklichkeiten.

 

Die Mitte der Bühne beherrscht André Nittel, einer der ungewöhnlichsten Thikwa-Performer. Auf Grund seines Spasmus sitzt er im Rollstuhl und kann sich nur in Maßen kontrolliert bewegen. Kommunizieren kann er nur über Laute. Trotzdem oder gerade deswegen ist er einer unserer kraftvollsten Performer.

Mit einer Kakophonie an Möglichkeiten nähern wir uns in dieser Performance der asymmetrischen Kommunikation an. Wie viel freie Wahl des Gedankens bleibt in einer Gesellschaft, in der fast jeder besser weiß, was man sagen will, als man selber? Informationsschnipsel treffen auf beflissene oder gefühlt richtige Übersetzungen, eine bewusst manipulierte und sehr laute Stille Post liefert andere Ergebnisse und Tänze, die mit Bewegungen der Gebärdensprache spielen, begleiten die Suche nach der externen Stimme. So manche Interpretation ist nur mit Humor zu ertragen.

 

Und dann ist da noch ein gut eingespieltes longterm-couple, das sich mit schweigsamen Halbsätzen sehr komisch traktiert und trotzdem nicht weiter kommt.

 

Eine Begegnung von Übersetzern, Dolmetschern und Besserwissern mit Körpersprachlern und Lautmalern. Über ernsthafte Versuche, heillose Verirrungen und humorvolle Konsequenzen.

Eine sprach-musikalische und tänzerische Forschungsreise an den Ort der Hörbarkeit von Gedanken.

 

Mit: André Nittel, Martina Nitz, Louis Edler, Karol Golebiowski, Max Edgar Freitag, Christian Wollert, Martin Clausen, Gal Naor, Gerd Hartmann

 

Gebärdenchoreographie und Übersetzung in Gebärdensprache: Gal Naor

Live-Musik: Klaus Janek

Regie: Martina Couturier

Co-Regie: Gerd Hartmann

Idee/Konzept: Gerd Hartmann / Martina Couturier

Bühne: Isolde Wittke

Kostüme: Heike Braitmayer

Licht: Katri Kuusimäki

Presse-/Öffentlichkeitsarbeit: Bluhm PR, Sylke Bluhm

 

weitere Vorstellungen: Do 16. - Sa 18. Februar | 20 Uhr

Mi 22. - Sa 25. Februar | 20 Uhr

 

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