Im benachbarten Königreich bringt Schwanda mit seiner Musik das Herz der Königin Eisherz zum Schmelzen, die ihn daraufhin heiraten will. Der Musikus vergisst seine Frau und stimmt zu. Die vom Magier eilig herbei gezauberte Dorota lässt ihn aber wieder klar werden. Nun soll er für seinen Verrat an der Königin hingerichtet werden, was Babinsky im letzten Moment verhindert. Als er gegenüber Dorota leugnet, die Königin geküsst zu haben, fährt Schwanda zur Hölle. Dort weigert er sich, dem gelangweilten Teufel auf der Sackpfeife zum Tanz aufzuspielen, worauf der ihm seine Seele abluchst. Da taucht Babinsky in der Hölle auf, überlistet seinerseits den Teufel, um Schwanda zu befreien, versucht aber mit einer letzten List, doch noch an Dorota heranzukommen…
Das bekannteste Werk Jaromír Weinbergers ist ein Konglomerat tschechischer Märchen und Sagen und knüpft in seiner national-volkstümlichen Tendenz an die erste tschechische Nationaloper, Smetanas VERKAUFTE BRAUT, an. Die Handlung speist sich aus der Sage um den Dudelsackspieler von Strakonice, der mit seinem feurigen Spiel die höllischen Heerscharen zum Tanzen brachte, und der Geschichte des böhmischen Räubers Wenzel Babinsky, der im 19. Jahrhundert sein Unwesen trieb und bereits zu Lebzeiten Gegenstand von romantisierenden Liedern und Erzählungen wurde.
Nach der überaus erfolgreichen Uraufführung in Prag fand SCHWANDA international rasch Verbreitung und wurde in München, London und New York gegeben. In der Tschechoslowakei wurde die Oper aber kaum mehr gespielt, da sie sich nicht nahtlos in den tschechischen Opernkanon einfügte: im Gegensatz etwa zur VERKAUFTEN BRAUT wird das National-Volkstümliche durch Weinbergers Musik nicht nur apotheotisch verklärt, sondern auch ironisch gebrochen.
In deutscher Sprache mit deutschen und polnischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Ulrich Kern
Inszenierung: Klaus Arauner
Ausstattung: ÄNN
Choreografie: Dan Pelleg, Marko E. Weigert
Schwanda - Kai Günther
Dorota, seine Frau - Yvonne Reich
Babinsky - Jan Novotny
Königin - Patricia Bänsch
Magier - Hans-Peter Struppe
Teufel - Stefan Bley
Des Teufels Famulus - Egill Arni Palsson
Höllenhauptmann | 1. Landesknecht | Richter - Egill Arni Palsson
Scharfrichter | 2. Landesknecht - Robert Rosenkranz
Vorstellungstermine:
Fr., 2. Dezember 2011, 19.30 Uhr
Sa., 10. Dezember 2011, 19.30 Uhr
So., 25. Dezember 2011, 15.00 Uhr
So., 11. März 2012, 19.00 Uhr
Sa., 7. April 2012, 19.30 Uhr