Da er sich selbst für außergewöhnlich hält, sieht er sich bei seinem Mord an einer raffgierigen Pfandleiherin vollkommen im Recht...
Dostojewskis »Schuld und Sühne« gilt als einer der besten Kriminalromane aller Zeiten. Infolge der Havarie auf der Baustelle des SchauSpielHauses wird Karin Henkel in dieser Spielzeit allerdings zunächst nur den ersten Teil dieses düsteren Meisterwerkes auf die Bühne des MalerSaals bringen. »Schuld« ist das vielstimmige und äußerst widersprüchliche Gedankenkonzert im Kopf des Täters und konzentriert sich auf die Frage, wie es zum Mord an der Pfandleiherin Aljona Iwanowna kommt. Wer trägt die Verantwortung, der Täter oder die Gesellschaft, die ihn zur Tat treibt? Handelt er aus sozialer Not, aus ideologischer Gewissheit oder aus Selbstsucht? Hat er sich überhaupt frei entschieden oder folgt er nur blind einem Ruf des Schicksals? Denn obwohl Raskolnikow von der Richtigkeit seiner Theorie vollkommen überzeugt ist, plagen ihn bei der praktischen Umsetzung doch erhebliche Zweifel. Sein durchaus vernünftiger Entschluss zum Verbrechen bringt ihn buchstäblich an den Rand des Wahnsinns.
Die Aufklärung des Verbrechens und die Sühne des Täters folgen in der nächsten Spielzeit in gleicher Besetzung auf der Bühne des SchauSpielHauses.
Termine
Es spielen:Lina Beckmann, Matthias Bundschuh, Charly Hübner, Jan-Peter Kampwirth, Michael Prelle, Bastian Reiber, Angelika Richter
Regie:Karin Henkel, Bühne:Thilo Reuther, Kostüme:Nina von Mechow, Musik:Alain Croubalian, Dramaturgie:Christian Tschirner