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Schauspielhaus Zürich: DUNKEL LOCKENDE WELT von Händl Klaus

Premiere: Dienstag, 17.5.2011, 20.30 Uhr, Pfauen/Kammer. -----

 

DUNKEL LOCKENDE WELT beginnt mit einer Abschiedsszene, die gleichzeitig die einer Annäherung sein könnte.

 

In einem Reigen treffen der Vermieter Joachim, die junge Kieferchirurgin sowie ihre finnische Mutter jeweils in Zweierkonstellationen aufeinander. Gegenstand der Dialoge ist stets das Abwesende. Die Figuren kämpfen um die Sprache und damit um ihre Identität und gegen das Verschwinden.

 

Wohnungsübergabe. Die Kieferchirurgin Corinna Schneider zieht aus, ihr

Vermieter Joachim Hufschmied verwickelt sie in ein letztes Gespräch –

Trauerrituale auf Madagaskar, finnische Eidechsen, die erfrieren und unversehrt wieder auftauen – ihre Themen kreisen um Leben und Tod, dabei

sind die Abwesenden stets Gegenstand ihres Dialogs. Corinnas Putzwut ist ein kleiner Zeh entgangen, Joachims neugierigen Augen allerdings nicht – man übt sich in der Kunst der Täuschung, nahe am Abgrund locken dunkle Bedürfnisse. Und statt wie angekündigt ihrem Freund Marcel nach Peru zu folgen, quartiert sich Corinna bei ihrer Mutter Mechthild ein. Die Biologin hält sich an den Prozessen der Photosynthese fest, während sie ihrer Tochter weder Zuneigung noch Verständnis entgegenbringen kann.

 

Schliesslich begegnen sich auch Mechthild und Joachim, man kennt sich bereits. Und Corinna? Sie könnte bei einem Autounfall ums Leben gekommen sein. So behauptet es zumindest Mechthild.

 

Händl Klaus schreibt Texte wie Partituren, die rhythmisch zwischen Gesagtem

und Nichtgesagtem changieren. Unter der Oberfläche erscheint

das Unheilvolle – leise, abgründig, traurig und unglaublich komisch.

Die Einsamkeit der Menschen ist es, die immer wieder neue Wirklichkeiten

ersehnt – und wenn sie noch so erlogen sind.

 

Neben einem Band mit Kurzprosa, Hörspielen und zwei Opernlibretti hat Händl Klaus, 1969 in Tirol geboren, bislang drei grosse Theatertexte veröffentlicht: „Ich ersehne die Alpen; So entstehen die Seen“ (2001), „(Wilde) Mann mit traurigen Augen“ (2003) und „Dunkel lockende Welt“ (2006).

 

Regie Mélanie Huber

Bühne Anja Kerschkewicz

Kostüme Eva Krämer

Musik Pascal Destraz

Dramaturgie Meike Sasse

 

Mit:

Aurel Manthei

Frank Seppeler

Pascal Destraz

 

Weitere Vorstellungen im Pfauen/Kammer:

18./ 20./ 21. Mai, jeweils 20.30 Uhr

22. Mai, 19.30 Uhr

weitere Vorstellungen im Juni 2011 sind in Planung

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