Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Schauspielhaus Zürich: 44 HARMONIES FROM APARTMENT HOUSE 1776 von Christoph Marthaler und Ensemble Schauspielhaus Zürich: 44 HARMONIES FROM APARTMENT HOUSE 1776 von Christoph...Schauspielhaus Zürich:...

Schauspielhaus Zürich: 44 HARMONIES FROM APARTMENT HOUSE 1776 von Christoph Marthaler und Ensemble

Premiere: Mittwoch, 5.12.2018, 20:00 Uhr, Schiffbau/Halle

Christoph Marthaler und Anna Viebrock kehren am 5. Dezember nach über zehn Jahren mit einer Neuinszenierung in die Schiffbauhalle zurück. Unter dem Titel „44 Harmonies from Apartment House 1776“ begeben sich Marthaler und Ensemble auf Spurensuche nach einem der einflussreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, John Cage.

 

Der Titel von Christoph Marthalers und Anna Viebrocks Inszenierung „44 Harmonies from Apartment House 1776“ bezieht sich auf eine Komposition des US-amerikanischen Komponisten John Cage, die als Auftragswerk anlässlich der 200-Jahresfeier der amerikanischen Verfassung 1976 in sechs US-amerikanischen Städten zur Uraufführung kam. Sie handelt von der Gleichzeitigkeit sehr verschiedener musikalischer Räume sowie von heftigen Auflösungserscheinungen hinsichtlich der Wahrnehmung von Raum
und Zeit. Als Musiker, Künstler, Schriftsteller und Mykologe beschäftigte sich Cage zeitlebens mit dem Zusammenhang von Zufall, Alltag und Erleben, der Welt der Klänge und der Welt der Pilze. Seine Leidenschaft und sein Fachwissen im Bereich der Pilzkunde dürfte sich auch auf zahllose seiner Werke ausgewirkt haben.

Cage war fasziniert von der Tatsache, dass Pilze ein eigenständiges biologisches Reich mit vollkommen autarken Organisationsstrukturen und teils beeindruckenden Protagonisten bilden: So trägt der grösste bekannte Pilz der Welt den Namen „Dunkler Hallimasch“, befindet sich in einem Naturschutzgebiet in Oregon und wird mit einer Ausdehnung von fast tausend Hektar Wald als das grösste bekannte Lebewesen betrachtet. Sein Gewicht wird auf 600 Tonnen geschätzt, sein Alter auf fast 2000 Jahre.

In Cages künstlerischem Denken und Handeln spielten gerade solche Phä-nomene eine bedeutsame Rolle, die abseits des rundum Beleuchteten das Wirken der planetarischen Lebewesen beeinflusste: das uralte chinesi-sche Orakel I-GING, der Reichtum von Alltags- und Naturgeräuschen und eben auch – und vor allem – die Pilze. Erstmalig begegnen einander der Schweizer Regisseur und der amerikanische Künstler nun im Schiffbau und begeben sich gemeinsam auf die Suche nach dem „Dunklen Hallimasch“.

Christoph Marthaler begann seine Theaterlaufbahn als Musiker und kre-ierte in den späten 1980er Jahren kritisch-ironische Liederabende und Performances im öffentlichen Raum. Erste internationale Aufmerksamkeit für seine neuartige Theatersprache erregte Marthaler, als er 1993 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin „Murx den Europäer! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn ab! Ein patriotischer Abend“ inszenierte. Seitdem zeigt Marthaler seine Arbeiten an zahlreichen grossen Theatern im deutsch- und französischsprachigen Raum und inszenierte überdies zahlreiche Opern in Salzburg, Paris, Frankfurt, Ham-burg und Madrid. 2018 erhielt er mit dem Internationalen Ibsen-Preis einen der weltweit bedeutendsten Theaterpreise. Von 2000 bis 2004 war Christoph Marthaler Intendant des Schauspielhauses Zürich, an das er in der vergangenen Saison mit der Inszenierung „Mir nämeds uf öis“ nach längerer Abwesenheit zurückgekehrt ist.
Kontakt Klara M. Piza Leiterin Pressebüro Tel. +41 (0)44 258 72 90 klara.piza@schauspielhaus.ch

Regie Christoph Marthaler
Bühne und Kostüme Anna Viebrock
Musik Bendix Dethleffsen
Isabel Gehweiler
Christoph Marthaler
Dramaturgie Malte Ubenauf
Licht Christoph Kunz

Mit: Benito Bause
Marc Bodnar
Raphael Clamer
Bendix Dethleffsen
Ueli Jäggi
Bernhard Landau
Elisa Plüss
Graham F. Valentine
Susanne-Marie Wrage

Celli: Hyazintha Andrej Isabel Gehweiler Nadja Reich Vanessa Hunt Russell

Weitere Vorstellungen in der Schiffbau/Halle:
6./14./17./19./22./28./29./31. Dezember, 20:00 Uhr 16./23. Dez, 19:00 Uhr
4. Januar, 20:00 Uhr Weitere Vorstellungen in Planung.

Mehr als Zuschauen zu „44 Harmonies from Apartment House 1776“
Inszenierungseinblick
Mo, 26 November, Treffpunkt Schiffbau/Foyer, 19:00—20:30, Eintritt frei
Leitung Petra Fischer, Dramaturgin

Theater im Gespräch
Moderierte Gesprächsrunde zu „44 Harmonies from Apartment House 1776“ & „Frankenstein“, um eigene Beobachtungen auszutauschen, Inszenierungsansätze zu vergleichen und Fragen zu stellen.
Montag, 21. Januar, Treffpunkt Schiffbau/Foyer, 19:00-20:30, Eintritt frei

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 17 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Formen der Erinnerung -- "Kaleidoskop" in der Deutschen Oper am Rhein

Der unter "Kaleidoskop" firmierende Abend des Balletts am Rhein startet dynamisch mit der Uraufführung von "Moto perpetuo", einer Choreographie von Iratxe Ansa und Igor Bacovich zur live konzertierten…

Von: Dagmar Kurtz

ALPTRÄUME DES WELTKRIEGS -- "Im Westen nichts Neues" und "Grüne Korridore" mit dem Divadlo X 10 Theater Prag im Schauspielhaus Stuttgart / Europäisches Theaterfestival

Und wieder kommt es zu einer interessanten Fortsetzung des Europäischen Theaterfestivals in Stuttgart. In der Inszenierung von Dusan David Parizek in tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER BUNKER ALS REALITÄT -- "Willkommen am Ende der Welt" im Kammertheater STUTTGART

In der konzentrierten Inszenierung von Stas Zhyrkov erlebt man elektrisierende Szenen zwischen unterschiedlichen Menschen. Bühne und Kostüme von Lorenz Diaz Stephens sowie Jan Hendrik Neidert…

Von: ALEXANDER WALTHER

IMMER IN DER BALANCE -- Vertigo Dance Company aus Israel im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

In der suggestiven Choreografie von Noa Wertheim kann sich der tänzerische Zauber der israelischen Vertigo Dance Company voll entfalten. Es geht um eine Suche nach der Rückkehr zu dem Ort, der uns…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIELE INSPIRATIONSQUELLEN -- Neue CD "Salon de Ravel" mit Marina Baranova bei Berlin Classics

Die 1981 in Charkiw, Ukraine, geborene Pianistin Marina Baranova begibt sich in ihrem neuen Album auf eine Art musikalische Zeitreise. Sie habe sich oft gefragt, wie es wäre, mit den großen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑