Martha eröffnet ihrem Mann, dass sie noch Gäste eingeladen hat und zwar den jungen Biologen Nick und seine Frau Putzi. Aufgebracht darüber, dass seine Frau ihn vor vollendete Tatsachen stellt, beginnt George einen Streit. Da beide schon alkoholisiert sind und auch weiter trinken, entspinnt sich aus einer lapidaren Auseinandersetzung ein perfides Spiel um Überlegenheit und Ohnmacht. Als Nick und Putzi endlich eintreffen, werden sie zunächst zu Zeugen des ehelichen Schauturniers gemacht, in dem Martha ihren Mann mit hemmungsloser Wollust demütigt. Doch unversehens werden die Gäste zu Spielbällen des Ehekriegs. Am Ende treibt George beiden Paaren ihre Lebenslügen aus und stellt damit Martha und ihren innigsten, unerfüllten Wunsch bloß.
Edward Albees Psychodrama um das exzentrische Paar, dessen oscarprämierte Verfilmung mit Elisabeth Taylor und Richard Burton zum Klassiker der Filmgeschichte wurde, führt die Abgründe der alltäglichen Ehehölle als bitterböse Wohnzimmerkomödie vor. Albees Stück – für jedes Schauspielerpaar eine große Herausforderung – bietet in Hannover eine wunderbare Spielfläche für Oda Thormeyer und Matthias Neukirch.
Christoph Frick hat am schauspielhannover bereits vielfach große Theaterstoffe in der für ihn typischen einfachen, klaren und trotzdem sehr
sinnlichen Bildsprache inszeniert, u.a. Arthur Millers »Tod eines
Handlungsreisenden«, Melvilles »Moby Dick« und zuletzt Schillers »Räuber«.
Mit Philippe Goos, Matthias Neukirch, Oda Thormeyer, Svenja Wasser
Regie Christoph Frick
Bühne und Kostüme Alexander Wolf
Musik Martin Schütz
Dramaturgie Beate Heine